Da die Tiere in den Nationalparks Menschen gewöhnt sind, lassen sie diese auch nah genug an sich heran, um tolle Erinnerungsfotos zu schießen. / Fotos (3): Anna Steinbauer
Costa Rica: Ferienjob der etwas anderen Art
Reisen war schon immer ihr Hobby. So suchte sich Anna Steinbauer aus Feistritz kurzerhand einen Ferienjob in Costa Rica, da sie auch perfekt Spanisch spricht. Insgesamt fünf Wochen verbrachte sie dort, drei Wochen arbeitete sie auf der Halbinsel Osa auf einer Finca, die letzten zwei Wochen reiste sie mit Freunden durchs Land.
„Die Finca, auf der ich gearbeitet habe, wird von einem Costa-Ricaner, der mit einer Österreicherin verheiratet ist, betrieben. Dort wird Kakao zu Schokolade verarbeitet, und es werden eigene Schokoladen-Touren angeboten“, erzählt Steinbauer. Sie arbeitete hier quasi als „Mädchen für alles“ in der Küche, bereitete Schokoladen-Touren vor, war als Übersetzerin im Einsatz und auch im Wald unterwegs. „Im Garten werden Früchte und Gemüse für die Selbstversorgung angebaut. Das Leben selbst ist eher teuer für ein mittelamerikanisches Land“, so die Feistritzerin.
Eine „Babyboa“ in der Dusche
„Was mich hier besonders faszinierte, war die artenreiche Fauna und Flora und der freundschaftliche Umgang der Bewohner damit,“ erinnert sich Steinbauer.
Auch mit Spinnen, Skorpionen und Schlangen hat man hier kein Problem. „Einmal habe ich eine ein Meter lange Boa in meiner Dusche gefunden, die dann ein Mitarbeiter hinausgetragen hat. Mir wurde gesagt, dass mich hier kein Tier umbringen wird“, so Steinbauer mit einem Schmunzeln.
„Die Bevölkerung führt ein sehr naturverbundenes Leben, und die Einwohner sind sehr freundlich.“ Mindestens ein- bis zweimal am Tag wurde das Nationalgericht „Gallo Pinto“ (schwarze Bohnen mit Reis) mit verschiedenen Beilagen oder mit Fleisch gegessen.
„Die Halbinsel Osa ist einer der Biodiversitäts-Hotspots der Welt, daher gibt es eine große Anzahl an Pflanzen und Tierarten, die man nur hier findet“, ist Steinbauer fasziniert. Die Sonne geht das ganze Jahr über um sechs Uhr auf und um 18 Uhr unter. Danach richteten sich auch die Reisepläne der Abenteurerin: immer nach der Sonne.
Da die Tiere in den Nationalparks Menschen gewöhnt sind, lassen sie diese auch nah genug an sich heran, um tolle Erinnerungsfotos zu schießen. / Fotos (3): Anna Steinbauer
Traumhafte Naturkulissen
Nebelwälder, ein Strand aus Muschelstücken oder der Vulkan Arenal, einer der aktivsten Vulkane der Welt, mit vielen natürlichen Thermalquellen rund um dieses Gebiet, aber auch die zahlreichen Nationalparks gehörten zu den Zielen des vierköpfigen Freundeskreises, der nach dem Ferienjob mit einem Mietauto die Insel erkundete. Nasenbär, Waschbär, Krabben, Kapuzineräffchen und anderes Getier liefen den Reisenden dabei über den Weg. „Auch ein Faultier, das an einer Stromleitung hing“, beschreibt Anna eines ihrer zahlreichen Erlebnisse. Im Nationalpark Marino Ballena besuchten sie das Brutgebiet für Wale aus der Arktis, hier erspähten sie auch bis zu 20 rote Aras auf einem Baum.
„Der Nationalpark Corcovado ist einer der artenreichsten der Welt und darf nur mit einem Guide betreten werden“, meint Steinbauer. Eines weiß sie aber ganz bestimmt: Sie wird wiederkommen.