Sportdirektor Andreas Schicker (re.) und Trainer Roman Mählich (li.) mit den neuen Spielern des SC Wiener Neustadt (v. li.): Denis Bosnjak, Felix Adjei, Alex Sobcyzk und Hamaciré Youba Diarra. Nicht am Bild: Der neue Stürmer, Ex-Nationalteamspieler Roman Kienast. / Foto : SC Wiener Neustadt
Hinter den Kulissen von Blau/Weiß
Der Vorteil, wenn die Herausgeberin des Boten aus der Buckligen Welt gleichzeitig im Vorstand des SC Wiener Neustadt und des USC Sparkasse Kirchschlag ist? Spannende Fußball-Insider-Informationen, die wir an dieser Stelle gerne mit Ihnen teilen.
Erfolg am Transfermarkt: 5 neue Top-Spieler für die Schlüssel-Saison
Zweimal im Jahr haben Fußballvereine die Möglichkeit, ihre Teams neu aufzustellen. Das Winter-Transferfenster hat sich gerade erst geschlossen, und beim SC Wiener Neustadt kann man zufrieden sein. Wir sprachen mit Sportdirektor Andreas Schicker, der nach vielen Verhandlungen einige spannende Neuzugänge für die kommende Schlüssel-Saison der Blau-Weißen verbuchen konnte.
Für den SC Wiener Neustadt ist das Ziel ganz klar: der Aufstieg in die Bundesliga. Und dieser ist zum Greifen nah, denn der Verband ändert sein Reglement und daher haben heuer gleich drei Mannschaften die Chance auf den Sprung in die Top-Liga.
Die Ausgangssituation könnte dabei nicht besser sein. Die Wiener Neustädter gingen nach einer tollen Herbstsaison in die Winterpause und sind derzeit auf Platz zwei in der Tabelle, punktgleich mit dem SV Ried.
Nun wurden die Weichen für weitere Erfolge gestellt: Während sich die Fußballfans im Winter in Geduld üben mussten, ging es hinter den Kulissen hoch her. Zwischen 7. Jänner und 6. Februar hatten die Teams Zeit, Spieler abzugeben oder neu anzuwerben. Ein Zeitraum, der von der Bundesliga vorgegeben wird. Das nächste Transferfenster ist dann erst wieder im Sommer, zwischen 1. Juni und 31. August.
Qualität erhalten
Die Wiener Neustädter haben fünf Spieler abgegeben und fünf neue verpflichtet. „Wir haben darauf geachtet, dass die Qualität des Kaders erhalten bleibt und dass wir breit aufgestellt sind“, so Sportdirektor Andreas Schicker. Dabei sei es ihm vor allem darauf angekommen, das hervorragende Mannschaftsklima nicht durcheinanderzubringen und die bestehende Hierarchie nicht zu verändern. „Wir haben uns von Spielern, die weniger gespielt haben oder nicht so zufrieden waren, getrennt. Mit den neuen Spielern bekommen wir frischen Wind in den Kader, und der gegenseitige Ansporn steigt“, so Schicker.
27 Spieler zählt der Kader des SC Wiener Neustadt. Jeder Wechsel, gerade in dieser spannenden Zeit, muss dabei mit Bedacht erfolgen. „Man darf das Herz der Mannschaft nicht verletzen. Ich habe aber das Gefühl, dass die neuen Spieler sehr gut zu uns passen und sich bereits gut eingespielt haben“, so der Sportdirektor. Die Wahrheit werde man ohnehin im Frühjahr auf dem Platz sehen.
Neuzugänge
Die Qualität des Trainings habe sich laut Schicker bereits sehr erhöht. Das liege nicht zuletzt daran, dass durch einen gewissen Konkurrenzdruck alle mitziehen und besser spielen würden. Der größte Coup für den SC Wiener Neustadt ist die Verpflichtung des Ex-Nationalteamspielers Roman Kienast. Neben dem Stürmer ergänzen ab sofort auch Alex Sobcyzk und Denis Bosnjak (leihweise von Rapid), der Flügelspieler Felix Adjei und Hamaciré Youba Diarra, ein Kooperationsspieler von Red Bull Salzburg, die Mannschaft.
Bevor es zu den Transfers gekommen ist, hat man sich die vielversprechendsten Spieler genau angesehen und versucht, mit den am besten zum SC passenden Sportlern zu verhandeln. Neben Sportdirektor Andreas Schicker war auch Trainer Robert Mählich in die Entscheidungen eingebunden. „Außerdem gab es mit jedem Spieler persönliche Gespräche, um zu schauen, ob er in die Mannschaft passt“, so Schicker.
Attraktives Team
Im Sommer waren die Verhandlungen noch weitaus schwieriger, wie sich der Sportdirektor erinnert: „Letztes Jahr waren viele noch eher zurückhaltend, auch weil sie mit mir als jungem Sportdirektor und Mählich, der als Trainer noch nicht so viel Erfahrung hatte, nicht viel anfangen konnten. Der Erfolg hat uns aber recht gegeben, und nach der guten Saison im Herbst waren die Verhandlungen jetzt viel leichter.“
Viele Spieler sehen beim SC Wiener Neustadt eine echte Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga. Das ist aber laut Schicker nicht der einzige Grund, warum man zum SC will. „Wir haben vielleicht nicht die finanziellen Möglichkeiten wie Ried oder Innsbruck, aber wir haben einen ganz besonderen Teamgeist. Von den Spielern über die Trainer bis zur Geschäftsstelle läuft bei uns alles sehr familiär, und das ist in dieser Branche schon etwas Besonderes.“
Erfolgsrezept: Zufriedenheit
Das Erfolgsrezept des SC Wiener Neustadt liegt laut dem Sportdirektor in der Art der Zusammenarbeit. „Wenn sich der Spieler wohlfühlt, dann gibt er auch viel mehr zurück, geht gerne zum Training und hat Freude am Fußball.“ Das große Ziel für die nahe Zukunft ist natürlich der Aufstieg in die Bundesliga. „Das wird nicht einfach, aber umso motivierter sind die Spieler. In jedem Fall freuen wir uns über die hervorragende Saison, und sollte es mit dem Aufstieg doch nicht klappen, dann geht die Welt auch nicht unter“, so Schicker.