Fotos (6): SC Wiener Neustadt
Interview der anderen Art: Stammspieler im Gespräch mit den Neuen
Hinter den Kulissen von Blau/Weiß
Der Vorteil, wenn die Herausgeberin des Boten aus der Buckligen Welt gleichzeitig im Vorstand des SC Wiener Neustadt und des USC Sparkasse Kirchschlag ist? Spannende Fußball-Insider-Informationen, die wir an dieser Stelle gerne mit Ihnen teilen.
Oft ist es doch so: Wenn es einem Fußballverein gelingt, ein paar spannende neue Spieler am Transfermarkt zu ergattern, dann stehen diese im Zentrum der Aufmerksamkeit. Beim SC Wiener Neustadt geht man einen anderen Weg. Die komplette Mannschaft mit all ihren Talenten steht immer im Vordergrund. Deshalb haben wir sechs der Stammspieler gebeten, einfach selbst mit den sechs neuen Spielern ein Kurzinterview zu führen. Darüber, wie sie sich in der Mannschaft fühlen, was das Besondere des SC Wiener Neustadt ausmacht und wie sie die Chancen für den erhofften Aufstieg sehen. Hier sind ihre Antworten.
Domenik Schierl (Tor) und Felix Adjei (Mittelfeld):
Schierl: Du bis seit einigen Wochen beim SC. Wie gefällt es dir, wie gefällt dir die Stadt und wie wurdest du aufgenommen?
Adjei: Ich freue mich sehr, dass ich in Wiener Neustadt bin. Die Stadt ist ja nicht so groß, und alles ist in der Nähe. Meine Mitspieler sind sehr nett und auch sehr hilfsbereit, wenn man zum Beispiel etwas braucht.
Schierl: Wie schätzt du die Qualität der Mannschaft ein? Glaubst du, wir schaffen heuer den Aufstieg?
Adjei: Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung für die Saison und alle Spieler sind topfit. Ich sehe die kommende Halbsaison daher sehr positiv, und ich hoffe, dass wir aufsteigen werden.
Schierl: Was sind deine persönlichen Ziele?
Adjei: Ich bin hier, weil ich der Mannschaft helfen will. Was ich kann, das werde ich leisten, um die Mannschaft zu unterstützen. Am wichtigsten ist dabei meiner Meinung nach eine positive Einstellung. Und dass wir alle 100 Prozent Gas geben.
Sargon Duran (Mittelfeld) mit Hamaciré Youba Diarra (Mittelfeld):
Duran: Was sind die großen Unterschiede zum Fußball und zum Leben hier im Vergleich zu Mali? Wie geht es dir hier?
Diarra: (spricht schon einige Worte Deutsch, das Interview wurde aber auf Französisch gemacht): Natürlich sind die Unterschiede sehr groß. Etwa beim Wetter. Mir gefällt es, dass ich hier mit meinen neuen Spielerkollegen etwas unternehme und es dabei nicht so heiß ist. In Mali ist es sehr heiß, derzeit über 35 Grad. Auch das Leben und die Kultur sind ganz anders. Außerdem ist die Ernährung in Österreich nicht mit Mali bzw. afrikanischem Essen vergleichbar. Mir gefällt es hier sehr gut.
Duran: Wie wurdest du von deinen neuen Kollegen aufgenommen?
Diarra: Seit dem ersten Spiel fühle ich mich hier sehr wohl. Die Stimmung in der Mannschaft ist großartig. Ich bin auch Sportdirektor Andi Schicker sehr dankbar, dass er geholfen hat, dass ich beim SC spielen kann. Vor allem, weil ich die Sprache noch nicht kann.
Remo Mally (Abwehr) mit Denis Bosnjak (Mittelfeld):
Mally: Die Vorbereitungen sind vorbei, wie hast du dich in die Mannschaft bereits eingefügt?
Bosnjak: Die Vorbereitungen sind sehr gut gelaufen, und wir haben viel gemeinsam trainiert. Was mir schon in den ersten Tagen aufgefallen ist: dass hier ein super Mannschaftsklima herrscht und man sich wirklich wohlfühlt.
Mally: Was sind deine nächsten Ziele, die du gemeinsam mit der Mannschaft in der aktuellen Halbsaison erreichen willst?
Bosnjak: Ich denke jeder hier hat das Ziel, dass wir in die Bundesliga aufsteigen. Deshalb bin ich auch hier. Ich möchte der Mannschaft bei diesem Ziel helfen. Wir werden Vollgas geben und das auch erreichen.
Mally: Du bist von Rapid ja nur „ausgeliehen“. Wie schaut es mit deinen weiteren Zukunftsplänen aus? Gehst du zurück zu Rapid, oder bleibst du nach dieser Halbsaison beim SC Wiener Neustadt?
Bosnjak: Das weiß ich selber noch nicht genau. Ursprünglich ist geplant, dass ich wieder zurück zu Rapid gehe, aber ich lasse alles offen.
Mally: Der SC Wiener Neustadt versucht sehr stark, junge Spieler zu integrieren. Du bis so ein junger Spieler. Was zeichnet aus deiner Sicht den SC aus?
Bosnjak: Dieser unglaubliche Teamgeist zeichnet den SC aus. Ich bin froh, ein Teil dieser Mannschaft zu sein.
Mario Ebenhofer (Mittelfeld) mit Alex Sobcyzk (Angriff):
Ebenhofer: Wie waren deine ersten Eindrücke bei uns in Wiener Neustadt?
Sobcyzk: Die Mannschaft hat mich super aufgenommen, man spürt den starken Zusammenhalt und den Willen, in die erste Bundesliga zu kommen. Man arbeitet jeden Tag sehr hart und sehr konsequent, es macht aber auch viel Spaß.
Ebenhofer: Was sind für dich die größten Unterschiede zu Rapid, deiner bisherigen Mannschaft?
Sobcyzk: Auf jeden Fall das Spielsystem. Rapid spielt mit einem Stürmer, hier wird mit zwei Stürmern gespielt. Eher defensiv und auf umschalten ausgerichtet. Bei Rapid war es eher auf Ballbesitz und hohem Druck vorne. Aber ich komme auch mit der neuen Situation zurecht.
Ebenhofer: Was erwartest du dir von diesem neuen System? Wie sehen deine persönlichen Ziele aus?
Sobcyzk: Mein Ziel ist auf jeden Fall, so viele Tore zu schießen wie möglich. Und der Aufstieg mit dem SC Wiener Neustadt.
Ebenhofer: Das ist unser gemeinsames Ziel. Was hast du sonst noch vor in deiner Karriere, wo würdest du gerne spielen?
Sobcyzk: Zunächst möchte ich einmal Fuß fassen in der österreichischen Bundesliga, und wenn das gelingt, dann würde ich die deutsche Bundesliga bevorzugen.
Stefan Hager (Abwehr) mit Lukas Denner (Verteidiger):
Hager: Du warst schon während der gesamten Vorbereitung bei uns dabei und warst früher schon einmal beim SC Wiener Neustadt. Wie geht es dir in der Mannschaft?
Denner: Mir geht es immer besser, gerade nach meiner Verletzung am Knie. Im Moment spüre ich wenig bis keine Schmerzen, und auch von der Kraft her wird es immer besser. Ich komme wieder in die Nähe, um 90 Minuten Vollgas zu geben.
Hager: Was hat sich im Vergleich zum letzten Mal beim SC verändert?
Denner: Wir trainieren jetzt im Stadion, und ein Großteil der Mannschaft hat sich natürlich geändert. Einige Gesichter kenne ich noch von früher, aber im Großen und Ganzen hat sich die Mannschaft stark verändert.
Hager: Fühlst du dich wohl mit der aktuellen Truppe?
Denner: Ich fühl mich sehr wohl, eigentlich von Anfang an. Ich war ja schon bei einem Großteil der Heimspiele im Herbst da und habe auch die neuen Spieler schon etwas kennengelernt.
Hager: Durch deine Verletzung bist du relativ lange ausgefallen, kannst aber schon wieder eine ganze Spielzeit spielen. Alles wieder ok?
Denner: Das war jetzt mein drittes Match über 90 Minuten. Mit dem Knie ist alles in Ordnung. Teilweise habe ich mit der Luft zu kämpfen, das wird aber auch von Woche zu Woche besser.
Markus Rusek (Abwehr) mit Roman Kienast (Angriff):
Rusek: Du bis seit Kurzem beim SC Wiener Neustadt im Einsatz, wie waren die ersten Wochen bei der neuen Mannschaft für dich?
Kienast: Ich bin in der Truppe wirklich super aufgenommen worden. Alle sind sehr positiv eingestellt und haben den Willen, aufzusteigen. Bis jetzt läuft es perfekt.
Rusek: Wie glaubst du, dass du mit deiner langjährigen Erfahrung der Mannschaft helfen kannst?
Kienast: Ich habe schon einiges erlebt und bin, wie gesagt, ein erfahrener Spieler, das kann ich auf jeden Fall einbringen. Ich möchte aber auch den jungen Spielern bei ihrer Entwicklung helfen. Mit meinen Toren, die ich hoffentlich schießen werde, kann ich dazu beitragen, dass wir den Aufstieg tatsächlich schaffen.
Rusek: Wir hatten erst vor Kurzem einen Mannschafts-
abend. Wie hat es dir gefallen?
Kienast: Mannschaftsabende sind immer etwas Einzigartiges. Wir waren essen und fort, und da lernt man die Kollegen auch persönlich so richtig kennen. War ein schönes Erlebnis, hoffentlich haben wir noch ein paar Mal die Gelegenheit in der nächsten Zukunft.
Rusek: Wie bist du mit dem Trainerteam zufrieden?
Kienast: Bis jetzt machen sie ihre Arbeit sehr gut. Roman Mählich ist ein akribischer Arbeiter, und ich bin bis jetzt sehr zufrieden.