Ernst Beiglböck / Foto: Egerer
Der Natur-pur-Pionier
In Zöbern, dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wohnt die Familie Beiglböck und betreibt seit 1980 eine biologische Landwirtschaft auf 750 Meter Seehöhe. Damals war der Hof der 49. Biobetrieb von mittlerweile über 3.000 in ganz Niederösterreich. Ernst Beiglböck hat sich auf das Anbauen und Mahlen von Getreide spezialisiert und setzt auch bei der Technik auf Natur pur. Deswegen hält er viel auf seine Osttiroler Steinmühle.
„In der heutigen Zeit musst du deine eigene Schiene fahren, wenn du als Landwirt überleben willst“, ist sich Ernst Beiglböck aus Zöbern sicher. Der „Grenzgänger“ zur Steiermark, wie er sich selbst bezeichnet, hat immer eine kleine Mühle gehabt, aber: „In Schlag gab es früher eine Genossenschaft, als die zusperrte, hat unsere Familie diese übernommen.“
Osttiroler Steinmühle
„Ich habe mich für so eine Mühle entschieden, weil diese aus Zirben- und Kiefernholz ohne Metall zusammengebaut ist und mit einem ,Naxos-Stein‘ mahlt.“ Die herkömmlichen Mühlen sind Walzenmühlen und weisen auch Metallteile auf. Da diese Mühle ein ,Langsamläufer‘ ist, wird schonender gemahlen, und die Mehlqualität ist hochwertiger. „Da wir ein Biohof sind, möchte ich auch bei der Verarbeitung meiner Produkte natürliche Materialien verwenden“, so Beiglböck.
Will man so ein Osttiroler Prachtstück erwerben, wartet man ein Jahr. Dafür hält sie dann 30 Jahre.
Neben seiner Milchwirtschaft baut er Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, Kartoffeln und Gemüse an. Einige Landwirte bringen ihr Getreide zum Aufbereiten. Er produziert Fein- und Vollkornmehl oder Gries. Seine Frau Barbara bäckt daraus jede Woche große Mengen an Dinkel-Roggen-Brot.
Sein Ziel für die Zukunft: „Den Betrieb als Familienbetrieb weiterführen und den hohen Biostandard halten. „Ein bisschen in die Technik investieren wird auch nötig sein“, meint Beiglböck. So hat er vor, bald einmal nach Osttirol zu fahren, um bei Bedarf eine neue Osttiroler Steinmühle anzuschaffen.