Dieser Stein befindet sich am Schnittpunkt der drei Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und Steiermark / Foto: Franz Zwickl
Ein Stein verbindet drei Länder
Es gibt zwar keine gesicherten schriftlichen Aufzeichnungen über die Errichtung des Grenzsteines, aber seit 1921, als das Burgenland als neuntes Bundesland zu Österreich kam, gibt es den Schnittpunkt der drei Bundesländer im Tal des Willersbaches in der Nähe von Hochneukirchen-Gschaidt.
Davor verlief an dieser Stelle die Grenze zwischen dem Herzogtum und dem späteren Kaiserreich Österreich und Königreich Ungarn. Die gemeinsame Grenze mit der Steiermark verläuft hier seit dem 16. Jahrhundert, als das Gebiet der früheren Pittener Grafschaft endgültig vom Herzogtum Steiermark in das Herzogtum Österreich eingegliedert wurde.
Eine Zeitzeugin erinnert sich
Im 17. Jahrhundert stand hier der „Vierherrenschaften Stein“. Hier trafen die Grundherrschaften Bärnegg, Ziegersberg, Krumbach und Bernstein aufeinander. „Der heutige Grenzstein wurde laut einer Zeitzeugin aus Offenegg um etwa 1914 gesetzt“, so der Obmann des Tourismus- und Verschönerungsvereines, Alexander Susnik. „Sie konnte sich erinnern, dass sie als kleines Mädchen dabei war und dass es damals in der Au ein großes Fest mit Trachtengruppen aus der Steiermark, aus Ungarn und Niederösterreich gab. Der Stein soll mit zwölf geschmückten Pferden herbeigeschafft worden sein.“
Anderen Quellen zufolge soll der Grenzstein schon 1867 hierher gebracht, aber erst 1919 aufgestellt worden sein.
Beliebtes Ausflugsziel
Heute ist der Grenzstein, der auf 501 Meter Seehöhe liegt, ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Gleich vier verschiedene Wanderwege (zwei von Gschaidt, einer von Hochneukirchen und der Rundwanderweg) kommen am geschichtsträchtigen Grenzstein vorbei. Je nach Streckenlänge und Wanderlust ist man bis zu zweieinhalb Stunden unterwegs. Sogar eine Mountainbikestrecke mit einer Länge von knapp 30 Kilometern führt vorbei. Die drei und fünf Kilometer entfernten Gasthäuser sorgen für die Labung der Wanderer. Denn der Grenzstein selbst liegt mitten in der „Pampa“.
Immer am zweiten Septembersonntag findet unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ein ökumenischer Gottesdienst statt.