Cheftrainer Roman Mählich im Gespräch mit der Redaktion / Foto: Andreas Karner
Hinter den Kulissen von Blau/Weiß
Der Vorteil, wenn die Herausgeberin des Boten aus der Buckligen Welt gleichzeitig im Vorstand des SC Wiener Neustadt und des USC Sparkasse Kirchschlag ist? Spannende Fußball-Insider-Informationen, die wir an dieser Stelle gerne mit Ihnen teilen.
Tolle Saison: voller Kampfgeist und neues Stadion
Ende April fanden die ersten Arbeiten für das neue Stadion des SC Wiener Neustadt statt. Je nachdem, ob die Mannschaft den Aufstieg in die Bundesliga schafft, wird das Stadion ausgebaut. Ein weiterer Faktor, der für zusätzlichen Druck in dieser spannenden Schlüssel-Saison sorgt. Oder? Wir sprachen mit Trainer Roman Mählich über die erfolgreiche Saison und wie die Mannschaft mit der derzeitigen Situation umgeht.
Mit den ersten sichtbaren Arbeiten am Areal des zukünftigen Stadions in der Civitas Nova erfolgte der Startschuss der Umsetzung des Projekts. Bis zur Frühjahrssaison 2019 entsteht ein den Satzungen der Bundesliga entsprechendes Stadion. Es wird, je nachdem, ob der SC aufsteigt oder nicht, für die oberste oder zweithöchste Spielklasse errichtet, kann modular erweitert werden und bietet Platz für bis zu 5.000 Zuschauer.
„Mit dem Baustart geht der von mir seit meinem Amtsantritt versprochene Stadionneubau inklusive der Trainingsplätze für die Jugend endgültig in die Realisierungsphase. Vom ersten Tag an haben wir festgestellt, dass Wiener Neustadt ein bundesligataugliches Stadion braucht. Von Anfang an war aber auch klar, dass die Finanzierung das Budget der Stadt nicht belasten darf. Mit dem Grundstücksverkauf des bestehenden Stadions, der Drittelfinanzierung des Landes und etwaigen Förderungen des Bundes ist dies nun gewährleistet. Ich wünsche den tätigen Baufirmen gutes Gelingen der Arbeiten und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger.
Maximum erreicht
Trainer Roman Mählich sieht trotz allem den Druck auf sich und seine Mannschaft nicht als Belastung. „Wir haben bis jetzt das Maximum erreicht, und es läuft richtig gut für uns. Man muss sich ja vor Augen halten, dass wir ganz andere Grundvoraussetzungen als viele andere Mannschaften haben, die teilweise ein Vielfaches unseres Budgets zur Verfügung haben“, so Mählich.
Umso erfreulicher sei es, dass der SC, der früher regelmäßig gegen den Abstieg gekämpft hat, kurz vor Schluss noch immer unter den besten vier Mannschaften ist.
Was ist also das Erfolgsgeheimnis in der heurigen Saison? Mählich: „Das kann man nicht an einem Punkt festmachen, sondern das sind viele Faktoren. Wir haben uns gute Spieler aus der Regionalliga geholt, aber auch tolle Kooperationsspieler aus der Bundesliga. Wichtig ist, dass wir gut zusammengewachsen sind. Wenn dann der Fußball am Platz stimmt, das Zwischenmenschliche, der gesamte Verein voll hinter der Mannschaft steht, dann funktioniert es.“
Gute Gesprächsbasis
Nun kämpft Wiener Neustadt nicht nur um den Aufstieg, sondern hat auch eine neue sportliche Heimat in greifbarer Nähe. Was würde sich der Trainer vom neuen Stadion wünschen? „Ich konzentriere mich lieber auf das Fußballspielen. Nur weil ich der Trainer bin, muss ich nicht überall mitreden“, so Mählich. Auch wenn er sich selbst als kommunikativen Trainer sieht. „Ich bemühe mich immer, mit allen 24 Spielern im Kader zu reden, was nicht immer einfach ist. Da geht es nicht nur um Fußball, sondern auch mal um Persönliches, das macht es meiner Meinung nach aus.“
Bei den letzten Spielen der Saison schätzte er jene Mannschaften als Herausforderung ein, die nichts mehr zu verlieren hatten, weil sie weder auf- noch absteigen konnten. Deren Trainer hatten Zeit, ganz ohne Druck zu probieren, und das machte sie unberechenbar.
Für den Trainer des SC liegen die Stärken seines Teams ganz klar darin, dass man dem Gegner nur selten Torchancen bietet. „Aber auch mit dem selber Toreschießen tun wir uns oft schwer“, gibt er zu. Das letzte Jahr hat aber gezeigt, dass man Spitzenleistungen erbringen kann. Es bleibt also spannend.