Hündin Anja vor dem Aussichtsturm in Horitschon / Foto: Katharina Zach
Versteckte Wanderschätze
Das Mittelburgenland bietet allerhand Attraktionen für jedermann. Das Angebot reicht von Museen und Bademöglichkeiten bis hin zu kulinarischen Verführungen und Beschäftigungen in der Natur. Hier möchte ich nun zwei außergewöhnliche Wanderschätze vorstellen, die bestimmt nur wenige Mittelburgenländer kennen – und zwar den Aussichtsturm in Horitschon und den Kultstein aus Haschendorf. Diese durchaus spannenden Ausflugsziele werde ich im Folgenden für alle Interessierten und Wanderlustigen zu einem schönen Spaziergang zusammenfassen. Dieser Ausflug ist übrigens auch perfekt für Hunde geeignet.
Begonnen wird mit dem Rundgang hinter dem Friedhof in Horitschon, dort befindet sich ein asphaltierter Feldweg. Wenn man diesem für ca. 200 Meter folgt, erreicht man den Aussichtsturm. Man muss nur ein paar wenige Stufen steigen, und schon kann man eine atemberaubende Aussicht über einen kleinen Teil des Mittelburgenlandes genießen. Weinberge, Äcker und Felder, ein wirklich wundervoller Anblick. Anhand der auf der Aussichtsplattform angebrachten Infotafeln erfährt man leicht, welche Ortschaften in welcher Richtung liegen.
Man folgt nun den Feldwegen, bis man zur Linken Haschendorf erreicht. Durchquert man die Ortschaft, findet man den sogenannten Gnadenstuhl am Rande Haschendorfs. Der Gnadenstuhl verkörpert die Trinität und sitzt auf einer Dreifaltigkeitssäule aus dem Jahr 1690. Unmittelbar neben dieser Säule befindet sich der Kultstein. In Mitteleuropa ist das „Haschendorfer Bronzegerät“ ein Unikat. Einen identischen Fund gab es sonst nur in Südschweden. Das Kultgerät wurde am 12. März 1914 vom Landwirt Johann Widder bei Sandgewinnungsarbeiten gefunden. Bereits fünf Tage später konnten zwei Herren aus Sopron den Gegenstand für ihr Museum erwerben. Sie bezeichneten das Fundstück als „einen kronenartigen Bronzegegenstand, höchstwahrscheinlich ein Gefäßhalter, welcher bei religiösen Kulten gebraucht wurde“. Ob dies jedoch stimmt, weiß niemand so genau. Es gibt noch unzählige andere Vermutungen, welchem Zweck das Gerät gedient haben soll.
Zum Abschluss geht es jetzt noch in die kleine Ortschaft Neckenmarkt. Wenn man keinen Rucksack mit Verpflegung auf die Reise mitgenommen hat, kann man es sich nun in einem der vielen Heurigen gutgehen lassen. Das Angebot von Speis und Trank ist dort sehr groß. Vielleicht noch ein Glas Wein oder Bier dazu, damit man den sportlichen und informativen Tag perfekt ausklingen lassen kann.