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Der Sommer ruft …
Die Grillen zirpen am Abend, vereinzelte Glühwürmchen wurden schon gesehen, und so manch laue Nacht lässt uns lange im Garten verweilen – es beginnt die schönste Zeit im Garten! Die Blütenstauden blühen mit den Rosen um die Wette! Es ist eine Zeit, um den Garten zu bewohnen – dafür pflegt und hegt man ihn ja schließlich das ganze Jahr! Aber trotzdem bleibt einiges zu tun:
Die letzte Rasendüngung mit einem guten organischen Langzeitdünger wird jetzt fällig. Der Boden muss sich mit Nährstoffen anreichern und unsere Helfer – die Bodenorganismen – brauchen Futter. Im Gemüsegarten wächst alles gut vor sich hin. Tomaten werden ausgegeizt (man entfernt die Seitentriebe, die aus den Blattachseln kommen), Kletterbohnen schlingen sich hurtig auf ihre Rankhilfen, und es gibt in den meisten Gärten Salat in Hülle und Fülle. Hier darf man nicht vergessen, rechtzeitig kleine Mengen frischer Jungpflanzen nachzusetzen. Die Kohlweißlinge fliegen wieder! So hübsch die kleinen weißen Falter anzusehen sind, wenn sie in kleinen Gruppen im Gemüsegarten herumflattern – ihre gelben Eiablagen an der Blattunterseite der Kohlgewächse bzw. die sich daraus entwickelnden Raupen verursachen Kahlfraß und können sogar größere Pflanzen zum Absterben bringen. Am besten sucht man die Pflanzen regelmäßig ab und entfernt die kleinen, gelben Eigelege – bevor sie zu wahrlich gefräßigen Raupen werden.
Alle Beete sollten jetzt gut gemulcht sein. Das spart jede Menge Gießwasser, verhindert eine zu starke Verunkrautung und schützt den fruchtbaren Boden vor Starkregen! Erdbeeren locken in den Beerengarten, und die ersten Ribisel und Stachelbeeren reifen. Nach der Ernte können alte (dunkle) Triebe knapp über dem Boden entfernt werden. Eine kleine Gabe gut verrotteten Kompostes unterstützt den Neuaustrieb der jungen Triebe. Beerensträucher kann man gut mit groben Hackschnitzeln mulchen. Eine Unterpflanzung mit Walderdbeeren sieht sehr hübsch aus, und auch wenn nie wirklich viel zu ernten ist – geschmacklich sind sie unübertroffen!
In den Schwimm- und Gartenteichen wachsen die Fadenalgen heuer besonders gut. Der nährstoffreiche Saharasand sorgt gemeinsam mit den reichlichen Blütenpollen der vergangenen Monate für einen hohen Nährstoffgehalt im Wasser – Fadenalgen lieben das! Am besten entfernt man sie mechanisch: Sie lassen sich gut auf Stöcken aufrollen oder mit den Händen sanft abfischen. Fadenalgen sind ein natürlicher Bestandteil jeden Teiches. Entfernt man sie, entfernt man auch Nährstoffe. Als Mulchmaterial auf Gemüsebeeten versorgen sie den Boden mit wertvollen Mineralstoffen. Wo es geht, sollte man einige Polster im Teich belassen: Libellen brauchen diese grünen Polster, um ihre Gelege abzulegen. Wo man sie nicht haben möchte, sollte man sie rechtzeitig entfernen, ehe sie sich an Steinen und Kieseln festkrallen.
Auf den – vor allem älteren Pflasterflächen – können Unkräuter jetzt zur Plage werden. Sie mit Fugenkratzer oder Schraubenzieher auf Knien zu entfernen macht wenig Freude. Hier haben sich Gas-Flämmer oder Flächendampfer bewährt. Sie brennen die ungeliebten Kräuter restlos ab oder vernichten sogar die Wurzeln durch eindringenden, heißen Wasserdampf. Die meisten Geräte sind sehr benutzerfreundlich und schonen mit ihren langen Lanzen den Rücken.
Ich wünsche Ihnen in dieser schönen Jahreszeit aber auch viel Ruhe und Entspannung im Garten – sei es im Liegestuhl oder in geselliger Runde! Genießen wir unsere Gärten – dafür haben wir sie ja schließlich angelegt!
Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner