Die Burgruine Thomasberg befindet sich im Privatbesitz der Familie Prinzhorn. Martin Prinzhorn und die Nachkommen seines Cousins teilen sich die Ruine. Ein Teil wurde von den Familien bewohnbar gemacht, die eigentliche Ruine wird so gut wie möglich in Schuss gehalten. / Foto: Egerer

Aus dem Leben eines Burgherren

von | Jul. 18, 2018 | Archiv

Der älteste Teil der Burg Thomasberg in der gleichnamigen Gemeinde wurde um 1150 errichtet. Auch die Wehrmauer und eine funktionstüchtige Zugbrücke existieren noch. Anfang des 19. Jahrhunderts ist die damalige Burg abgebrannt, Brandstiftung wurde nicht ausgeschlossen.

Seit 46 Jahren besitzt Martin Prinzhorn eine Hälfte der ehemaligen Burg. „Zwei Gebäude wurden später dazugebaut, die sind heute bewohnt, aber auch schon 500 Jahre alt“, so der Burgherr. „Überlieferungen nach wurde die Burg damals absichtlich angezündet, weil Dach- und Fenstersteuern eingeführt wurden und der Burgherr diese nicht zahlen konnte oder wollte“, weiß Prinzhorn.

Ansonsten existiert nur wenig über die Geschichte der heutigen Ruine Thomasberg. „Das Adelsgeschlecht der Pálffys hat sie einst besessen.“

Martin Prinzhorn verbringt und verbrachte in den letzten Jahren immer mehr Zeit auf seinem „Herrensitz“. Vor allem im Sommer möchte er diesen herrlichen, abgeschiedenen Ort nicht missen. Gesellschaft leisten ihm seine drei Katzen und seine Lebensgefährtin.

Ruine erhalten

„Mein Urgroßvater hat damals den Tiefenbacher Wald gekauft, er investierte früher schon in eine Papierfabrik, ich bekam die Hälfte mit 16 Jahren geschenkt“, erinnert sich Prinzhorn. Mittlerweile hat der hauptberufliche Sprachwissenschaftler alle Hände voll zu tun, um einerseits die Ruine zu erhalten und andererseits einen Teil wohnlich zu gestalten. Auch die Außenanlagen herzurichten bedarf sehr viel Arbeit. Ein Brotbackofen, ein Veranstaltungsraum, eine Heizung und vieles mehr wurde bereits hergerichtet. „Zurzeit richten wir gerade einige Räume für Übernachtungen her. Auch den ehemaligen Burginnenhof will man vom Schutt befreien. Leider kann man mit keinem Fahrzeug zufahren, so müssen die ganzen Steine händisch wegggebracht werden“, bedauert Prinzhorn.

Burggeister gibt es keine, dafür jede Menge Getier. „Einmal kam ich in der Dämmerung hier an, als ein Uhu vom offenen Kamin aus über mich hinweggestartet ist.“ Auch Falken nisten hier. Prinzhorns Ziele: „Die Seele baumeln lassen, die Ruhe genießen und die ganze Liegenschaft so gut wie möglich zu übergeben.“

Ein paar Mal im Jahr gibt es nach vorheriger Anmeldung bei der Gemeinde auch Führungen.