Von links: Regionsobmann Fritz Trimmel, Josef Vollmer, Regionet-Beauftragte Eva Hummer und Wirtschaftsplattform-Obmann Johann Ostermann / Foto: Rehberger
Regionet: Vernetzung darf keine Grenzen kennen
Seit Herbst 2017 arbeiten zehn Partnerregionen im Osten Österreichs und im Westen Ungarns an einer besseren Vernetzung ihrer Wirtschaftstreibenden unter dem Motto „Regionet Competitive“. Darunter auch die Bucklige Welt und das Wechselland sowie das Mittelburgenland. Am Beginn wurden die heimischen Chefs nach ihren Wünschen gefragt.
Bildung und Ausbildung der Lehrlinge, unternehmerisches Entwicklungspotenzial oder das Thema Digitalisierung –wenn man Unternehmer fragt, welche Themen für sie in Zukunft wichtig sind, dann sind das die häufigsten Antworten. Dass sie zusätzlich einem ständigen Konkurrenzdruck ausgesetzt sind, liegt in der Natur der Sache. Dass man von Mitbewerbern aber auch profitieren kann, indem man Erfahrungen austauscht – dieses Ziel verfolgt „Regionet Competitive“, das noch bis zum Sommer 2019 läuft. Ziel ist, die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Klein- und Mittelbetrieben durch den Ausbau von regionalen Unternehmensinitiativen zu stärken. So klingt das zumindest in der Theorie. In der Praxis sind drei konkrete Schritte geplant, um lokal und regional tätigen KMU bessere Chancen durch ein Miteinander zu ermöglichen.
Schritt eins ist die Entwicklung einer regionalen Wirtschaftsstrategie bzw. der entsprechenden Strukturen. In unserer Region sind diese Strukturen längst vorhanden – durch die Wirtschaftsplattform Bucklige Welt. In einem zweiten Schritt sollen sich die Teilnehmer nun innerhalb der österreichischen Projektpartner vernetzen, und der dritte Schritt besteht aus der Vernetzung mit Ungarn.
Berührungsängste
Josef Vollmer von der Wirtschaftsplattform hat rund 30 Unternehmer besucht und mit ihnen detaillierte Interviews geführt. Die Ergebnisse der anonymen Fragebogen flossen in die weitere Strategie ein. „Dabei ist deutlich geworden, vor allem wenn es um eine Kooperation mit den ungarischen Nachbarn geht, dass es auf beiden Seiten Berührungsängste gibt“, so Vollmer. Auf beiden Seiten herrsche Fachkräftemangel, Qualifizierungsmaßnahmen seien daher eines der großen Themen.
Die Bucklige Welt und das Wechselland bilden gemeinsam mit dem Mittelburgenland und dem ungarischen Köszeg eine regionale Wirtschaftsachse. Dabei geht es um Kennenlernen, Kontakte, Kooperationen und vernünftige Strategien, wo eine Zusammenarbeit möglich ist. Themenkooperationen dieser Kleinregionsachse werden etwa Lebensmittel/Nahversorger oder der Tourismus sein.
Vorträge, Tipps und Studienreisen
Für die heimischen Betriebe stehen in den nächsten Monaten einige Gelegenheiten am Programm, um an dem EU-Projekt teilzunehmen. Den Anfang macht eine Technologie- und Innovationspartner-(TIP-)Veranstaltung der Wirtschaftskammer. Unter dem Motto „Innovation und Technologie“ geht es darum, wie KMU Innovationen in ihren Betrieben kreieren können. Die Veranstaltung findet am 11. September in der Familienarena St. Corona statt. Alle regionalen Betriebe werden dazu eingeladen und haben dann die Möglichkeit zur Anmeldung.
Am 15. Oktober gibt es einen Vortrag zum Thema „Tipps und Chancen für internationale Geschäftskontakte“ mit dem Schwerpunkt auf Osteuropa.
Werner Münz, der schon einmal für eine groß angelegt Bevölkerungsstudie in der Buckligen Welt zu Gast war, wird im ersten Halbjahr 2019 über die Entwicklung der EU und die Chancen für heimische Betriebe sprechen.
Um den ungarischen Nachbar besser kennenzulernen, ist außerdem heuer im November eine Studienreise geplant, bei der innovative Betriebe in Ungarn von den Unternehmern der Buckligen Welt besucht werden können. Umgekehrt wird auch eine Wirtschaftsdelegation aus Köszeg in der Buckligen Welt erwartet. Alle Infos zu den Terminen unter: www.buckligewelt.at