Das Landesklinikum Hochegg, wie wir es heute kennen, und darunter das 100 Jahre alte Kurhaus / Fotos: LK Hochegg
Eine Institution: 100 Jahre für die Gesundheit
So, wie sich das Landesklinikum Hochegg heute zeigt, sah es natürlich nicht schon immer aus. Am Fuße des noch relativ neuen Hauses (dieses wurde im September 1998 eröffnet) sieht man das Kurhaus, das als einziges Gebäude der ursprünglichen Gesundheitseinrichtung noch besteht. Für unsere Serie „Lost Places“ durften wir einen Blick in das 100 Jahre alte Gebäude und seine Geschichte werfen (Link).
Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert bestand das Bergdorf Hochegg lediglich aus ein paar Bauernhäusern. Nachdem der günstige Einfluss der Höhensonne auf an Tuberkulose erkrankte Patienten gut belegt war, entstand ein privates „Sanatorium Grimmenstein“. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg machte sich das Krankenhaus einen Namen als Lungenheilanstalt. Seit mittlerweile 40 Jahren konzentriert man sich hier aber nicht nur auf Lungenerkrankungen, sondern auch auf neurologische Krankheiten. Medizinische und pflegerische Versorgung auf höchstem Niveau waren dabei immer das oberste Ziel; auch wenn das nicht immer einfach war.
Ein Jahrhundert der Herausforderungen
Der Kaufmännische Direktor des Landesklinikums Hochegg, Ferdinand Zecha, weiß von den Herausforderungen im Laufe eines Jahrhunderts: „Waren es in den Anfangsjahren 1918 bis 1923 die Schwierigkeiten der Betriebsführung bzw. Eigentümerschaft, so waren es in der Zwischenkriegszeit die Unterbringung und Versorgung (Essen, Wohnen). Nach 1945 lagen die Herausforderungen bei den unzureichenden, weil veralteten Gebäuden und Einrichtungen. Durch die Übernahme des Krankenhauses durch das Land Niederösterreich im Jahr 1981 war der Betrieb gesichert und durch die Eröffnung des neuen Krankenhauses im Jahr 1998 auf neuestem technischen Stand.“
Heute würden die Anforderungen laut Zecha in der raschen Entwicklung der Medizin bestehen, den knapper werdenden finanziellen Mitteln und der optimalen Behandlung und Betreuung von pulmologischen Erkrankungen der Bevölkerung der Thermenregion (und auch der Burgenländer) und der raschen Nachbehandlung (Frührehabilitation) nach Schlaganfällen. Laut der Welt-Gesundheitsorganisation WHO sind Erkrankungen der Lunge und des Nervensystems die zukünftigen Herausforderungen an die Medizin.
Regionaler Arbeitgeber
Heute stehen den Patienten insgesamt 181 Betten in den Schwerpunktbereichen Pulmologie und Neurologie zur Verfügung. Das Landesklinikum ist aber nicht nur eine wichtige medizinische Einrichtung im ländlichen Raum, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber für die Region. Während sich die Zahl der Betten seit den 1950er Jahren mehr als halbiert hat (damals gab es 425 Betten), hat sich der Personalstand fast verdreifacht. Waren in den 1950er Jahren
19 Angestellte und 111 Arbeiter beschäftigt, so zählt das Haus heute einen Personalstand von fast 340 Personen, darunter Ärzte, Therapeuten, Pflegepersonal, Verwaltung, Technik,
Küche und Reinigung.
Gemeinsamer Festakt
Um miteinander auf die 100 Jahre im Dienste der Gesundheit zurückzublicken, gibt es am 7. September ab 12 Uhr einen Festakt, bei dem natürlich auch auf die wechselvolle Geschichte des Krankenhauses in Hochegg zurückgeblickt wird.