Im historischen Zentrum von Mexiko
Österreichischer Kulturaustausch in Mexiko
Zuerst war es das Auslandssemester, das Ulli Spies aus Kirchberg in die Millionenstadt Mexico City führte. Doch diesen Sommer arbeitete sie bereits drei Monate in der österreichischen Botschaft in der Kulturabteilung. Sie war das Bindeglied zwischen österreichischer und spanischer Kultur.
Ihr Spanisch-Romanistikstudium hat sie mittlerweile abgeschlossen. In Publizistik und Kommunikationswissenschaften fehlen ihr noch ein bis zwei Semester. Nach zwei Auslandssemestern verbrachte sie nun wieder drei Monate für ein Praktikum in der Metropole.
„Mittlerweile habe ich mir hier schon einen Freundeskreis aufgebaut und fühle mich sehr wohl“, so Ulli Spies mit einem Schmunzeln. Sie wohnte wie immer in einer WG mit anderen Mädels, diesmal mit Mexikanerinnen. „Meine Aufgabe war es, österreichische Künstler, die in Mexiko auftreten, zu unterstützen“, erzählt die Studentin. „In finanzieller und organisatorischer Hinsicht. Ich war quasi das Bindeglied zwischen der österreichischen und spanischen Verständigung.“
Anderer Lebensstil
Sie hat sich längst an den Lärm und das Getümmel in der riesigen Stadt gewöhnt. In die Arbeit fuhr sie mit der U-Bahn oder mit dem Bus. Auf dem Campus der größten Universität von Lateinamerika nahm sie das Rad oder die eigens auf dem Campus fahrenden Busse. „Die Distanzen in dieser Stadt sind nicht zu unterschätzen. Deshalb war es für mich wichtig, immer so nah wie möglich an meiner Arbeitsstätte zu wohnen.“ Auf die Frage nach der Kriminalität meint sie: „Es kommt immer darauf an, in welchem Viertel man sich bewegt. Ihre Lieblingsspeise: Enchiladas Suizas, Maistortillas mit verschiedenen Füllungen und mit Käse überbacken. „Für uns ist das Leben dort günstig, aber für die Einwohner selbst teuer“, so Spies. An den Wochenenden bereiste sie verschiedene Bundesländer, um Land und Leute besser kennen zu lernen.
Bereits im kommenden Spätherbst fliegt sie für zwei Wochen in ihre mittlerweile zweite Heimat. „Da geht es um ein Integrationsprojekt für heimatlose Jugendliche. Bei einem Fußballturnier wird auch ein österreichisches Team dabei sein. Ich werde wieder für die Verständigung zwischen den beiden Ländern zuständig sein“, ist Ulli fast ein bisschen stolz.
„Festival der Toten“ in Wien
Außerdem gibt es im November in Wien ein mexikanisches Event: „El festival del Día de los Muertos en Austria“, welches bereits zum achten Mal stattfindet. Auch hier wird sie mitarbeiten und ihre Erfahrungen aus Mexiko einbringen.
Ihre Zukunftspläne: die endgültige Perfektion der spanischen Sprache in Form des Masterstudiums in Translation Spanisch–Deutsch. „Schon aus diesem Grund werde ich noch öfters nach Mexiko zurückkehren“, ist sich die jugendliche Weltenbummlerin sicher.