Foto: @ drubig-photo – stock.adobe.com

Rund um Ostern und die Fastenzeit gibt es viele Traditionen und Bräuche, die bis heute gerne gepflegt werden. Doch was genau feiern wir eigentlich zu Ostern? Wieso dauert die Fastenzeit genau 40 Tage, und was hat das wichtigste christliche Fest mit dem Osterhasen und den bunten Eiern zu tun? Wir sprachen mit einem, der es wissen muss: Pfarrer Herbert Morgenbesser hat die wichtigsten Antworten für uns.

Das Osterfest ist jedes Jahr zu einem anderen Termin. Wie dieser festgelegt wird und welche Auswirkungen das auf andere kirchliche Feiertage hat, erklärt Herbert Morgenbesser, Pfarrer aus Kirchberg am Wechsel: „Nach alter Tradition ist der auf den ersten Frühlingsvollmond folgende Sonntag der Ostersonntag. Frühlingsbeginn ist der 21. März. Heuer strahlt der erste Frühlingsvollmond erst am 19. April. Der darauffolgende Sonntag fällt auf den 21. April – er ist daher heuer der Ostersonntag.“ Vom Osterdatum hängen laut Morgenbesser dann auch viele andere Feiertage wie Christi Himmelfahrt, Pfingsten oder Fronleichnam ab. 

Hochaltar

Pfarrer Herbert Morgenbesser erklärt die Hintergründe zum Osterfest und zum Drumherum / Foto: Egerer

40 Tage in der Wüste

„Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und dauert 40 Tage, weil Jesus ebenfalls 40 Tage in der Wüste gefastet hat“, so der Pfarrer. Auch der Beginn der Fastenzeit ergibt sich durch den Ostertermin, nämlich 40 Tage vorher, wobei die Sonntage nicht mitgezählt werden.

Bis heute kommen in vielen Haushalten während der Fastenzeit traditionelle Speisen wie Fastensuppe oder Fastenbrezel auf den Tisch, ein Muss ist dies allerdings nicht, meint der Pfarrer: „Sogenannte Fastenspeisen haben mit unserem Glauben eigentlich nichts zu tun. Von der Kirche wird lediglich der Verzicht von Wurst und Fleisch sowie einmalige Sättigung für den Aschermittwoch und den Karfreitag vorgegeben. Heutzutage scheint mir der Sinn der Fastenzeit darin zu liegen, dass wir schätzen, was wir haben, nichts verschwenden und wegwerfen.“ 

Gedenken und feiern

Die Tage rund um den Ostersonntag haben ebenfalls eine besondere Bedeutung: Am Palmsonntag zog Jesus mit einem Esel in seine Stadt Jerusalem ein. Am Gründonnerstag erinnern wir uns daran, dass Jesus mit seinen Aposteln das „Letzte Abendmahl“ gefeiert hat. Am Karfreitag gedenken wir seines Kreuzestodes, am Karsamstag, dass Jesus im Grab ruht. Am Ostersonntag schließlich feiern wir die Auferstehung, das größte Fest. 

Das Entzünden eines Osterfeuers nach Einbruch der Dunkelheit hat allerdings einen germanisch-heidnischen Ursprung. Es soll Christus, den Auferstandenen, als Licht der Welt versinnbildlichen.

Kinder warten auf den Osterhasen

Osternester bauen, Eier suchen oder „pecken“, wenn der Osterhase kommt, ist das für Kinder immer ein Erlebnis. Doch woher kommen diese Bräuche? Pfarrer Morgenbesser: „Der Hase gilt als Symbol für Fruchtbarkeit, das Ei verweist auf verborgenes Leben. Die Farbenvielfalt der Ostereier kann man als Ausdruck der mit Ostern verbundenen Lebensfreude verstehen.“