Wolfgang Pichler mit dem neuen A2-Zuchtstier „Luxl“ Foto: Pichler
Der Ramswirt in Kirchberg ist immer für Überraschungen gut. Seit dem Vorjahr beherbergt er nicht nur einen Stier der größten Rinderrasse der Welt mit einer Schulterhöhe von 1,92 Meter. Sondern er möchte seinen Betrieb auch bis zum nächsten Jahr komplett auf die Produktion von „Ur-Milch“ umstellen.
Er ist der Besucherhit auf dem Bauernhof von Jussi Pichler. Anlässlich des Besuchs des „Guten Morgen Österreich“-Teams des ORF-Frühstücksfernsehens im vergangenen Jahr holte er sich den Chianinastier, eine italienische Rinderrasse, in seinen Stall. „Sein Vater ist Weltrekordhalter eines T-Bone-Steaks mit 2,5 Kilo“, erzählt der Ramswirt. Dazu gesellte sich von einem Hobbyzüchter die kleinste Rinderrasse, ein afrikanisches Buckelrind. Wie David und Goliath wirken die beiden, jedoch sehr viel friedlicher. Früher wurden die mächtigen porzellanweißen Ochsen als Last- und Transporttiere gehalten. Das ist aber nicht die einzige Neuheit am Hof. Pichler will künftig auch bei seiner Milchproduktion neue Wege gehen.
A2-Milch
Pichler will seine Milchproduktion auf sogenannte „Ur-Milch“ umstellen. Doch was ist diese A2-Milch eigentlich? In früheren Zeiten produzierten die Kühe laut Pichler ausschließlich A2-Milch. Durch Mutationen und Züchtungen seien im Laufe der Stammesgeschichte des Rindes verschiedene Varianten von Betakasein entstanden. A2 ist laut Pichler die vom Menschen am besten verträgliche Variante, was mittlerweile auch aus Studien hervorgehe. Die Milch im Kühlregal enthält in der Regel eine Mischung aus A1- und A2-Betakasein. Mit einem DNA-Test könne man feststellen, welche Kühe „A2-Kühe“ sind. „Normalerweise sind das 15 bis 20 Prozent in einer Herde“, erklärt Pichler. „In ihren Bestandteilen ähnelt die A2-Milch der Ziegen-, Schaf- und Muttermilch. Somit ist sie viel leichter verdaulich und wird besser vertragen.“
Umstellung im Stall
Nun möchte der Ramswirt nur noch Rohmilch der A2-Variante produzieren. Der Kuhbestand eines anderen Typs auf seinem Hof wird auf Mutterkuhhaltung umgestellt und bleibt ebenfalls im Betrieb.