Bei einem Film-Dreh mit einem von ihm trainierten Uhu.

In zahlreichen großen Filmen und vielen bekannten Werbungen, bei denen Tiere eine Rolle spielen, hat er als Tiertrainer mitgemischt und war dabei auf der ganzen Welt unterwegs. Seit 1991 lebt Herbert Pecher gemeinsam mit 200 Haus- und Wildtieren auf einem alten Bauernhof in der Buckligen Welt. Besonders gern arbeitet er mit
Vögeln.

Schon als Kind war Herbert Pecher ein Tiernarr. So begann er Anfang der Achtzigerjahre im Wiener Tierschutzhaus zu arbeiten. Während dieser Zeit wurden auch die Laborschimpansen „Rosi“ und „Hirsi“ Dank des damals unterzeichneten Artenschutzabkommens befreit. Zuerst arbeitete Pecher als Tierpfleger und Tierrettungsfahrer, danach leitete er 25 Jahre das Tierschutzhaus. 

Kuriose Einsätze

„Als ich bei der Tierrettung gefahren bin, mussten wir zum Beispiel Löwen einfangen, die aus einem Zirkus entkommen waren. Oder Bären, die im Einkaufszentrum herumspazierten. Auch eine Python im Fast-Food-Lokal wartete auf Rettung“, erinnert sich Pecher. Schließlich achtete er als Leiter des Tierschutzhauses bei diversen Filmdrehs darauf, dass die Tierschutzvorschriften eingehalten wurden.

„So habe ich irgendwann begonnen, selbst mit Tieren zu trainieren. Natürlich immer auf Belohnungsbasis, durch spielerisches Lernen und ohne Zwang. Learning by doing war mein Motto. Meist waren es Findlinge oder Tiere, die mir gebracht wurden. Mir liegt das Tierwohl sehr am Herzen. Man darf nie vergessen, dass es um Lebewesen geht, die Bedürfnisse und vor allem ihren eigenen Kopf haben“, weiß Pecher. „Deshalb ist Geduld und professionelles Wissen über die unterschiedlichen Tiere sehr wichtig.“

Bühne und Film

So trainierte er 200 Tauben für die Aufführung „Die Zauberflöte“ in der Wiener Staatsoper. Genauso kennt jeder das Schweinchen der „Ja! Natürlich“-Werbung. Aber auch Tiere vom Forsthaus Falkenau, in diversen Universum-Folgen und eben zahlreichen Werbungen tragen seine Handschrift. Sogar bei Fotoses­sions für einige Modemagazine zog man ihn zu Rate. Oftmals schlüpfte er mitunter bei gefährlichen Tierszenen in die Rolle des Stuntmans. So wirkte er in einer Fassung der Musketiere und in Sissi-Verfilmungen mit. Einmal erhielt ein Werbe-Spot, für den er die Tiere trainiert hatte, sogar die „Goldene Palme“.

Seit 2002 ist Herbert Pecher als Tiertrainer mit seiner eigenen Firma tätig. „Schließlich wollen meine Tiere ja gefüttert und der Hof erhalten werden.“ Warum er Tiere so schätzt? „Tiere sind immer ehrlich und von Grund auf niemals böse. Wenn doch, dann hat sie der Mensch dazu gemacht.“

Fotos: Pecher (2); Egerer (1)