Johann und Barbara Schrammel mit den Söhnen Hannes und Gerald sowie Tochter Carina und Maria Grill, die Schwester des Landwirtes und Betriebsführers, betreiben ihren Biohof im Familienverband in Grimmenstein. Foto: Schrammel
Wenn Landwirt Hans Schrammel aus Grimmenstein durch den Stall geht, laufen ihm einige Kühe hinterher und freuen sich über Fellkraulen oder andere Aufmerksamkeiten. Wir warfen einen Blick hinter die Kulissen der Landwirtschaft.
„Hier bin ich ‚Kuhl‘, hier geb ich Milch“ – unter diesem Motto steht der Stall der Familie Schrammel. „Vor 20 Jahren stand ich vor der Entscheidung, wie es mit dem Betrieb weitergehen soll“, erinnert sich Hans Schrammel. „Dann entschieden wir uns für den Milchschwerpunkt im Bioformat. Seitdem liefern wir Milch – und Milchprodukte – an Schulen und Kindergärten im Großteil des Bezirks Neunkirchen.“ Für diesen Selbstvermarktungszweig wurde die Schwester des Landwirts mit ins Boot geholt. „Das Gesamtpaket Landwirtschaft funktioniert aber nur, weil die ganze Familie mithilft“, ist sich Landwirtin Barbara Schrammel sicher.
Strohliegematten, im Offenfrontstall mit Massagebürsten, aufbereitetes Trinkwasser, Sonnenschutz im Sommer, Auslauf für Regenduschen sowie Fressmöglichkeit über den ganzen Tag gehören zur Ausstattung. „Tiere sind neugierig und vorsichtig, sie kennen jede Person genau, die im Stall mitarbeitet“, weiß Schrammel.
Die Ausscheidungen der Kühe werden biologisch aufbereitet und als Dünger wieder in den natürlichen Kreislauf eingebunden. „Unser Humusgehalt im Boden ist laut Bodenuntersuchung höher als der Durchschnitt“, freut sich der Biobauer. Zurzeit tüftelt die Familie gerade an umweltfreundlichen Verpackungen für ihre Schulmilchprodukte. „Da tut sich momentan sehr viel“, freut sich Schrammel.
Schule am Bauernhof
Der Betrieb bietet gleichzeitig die „Schule am Bauernhof“ an. „Den Kindern und Erwachsenen wird das Leben auf dem Hof mit den Tieren, die Arbeit und der gesamte Kreislauf der Natur verständlich und altersgerecht erklärt“, erzählt Schrammel. Diese Botschaft sei wichtig, damit der Konsument von morgen den Wert der Arbeit, die Tiere sowie unsere Produkte wertschätzen könne. Denn: Geht es dem Boden und den Tieren gut, dann profitieren davon auch die Menschen, die natürliche und unveränderte Nahrungsmittel zu sich nehmen können.
„Wir wollen nicht nur Vorbild sein und nachhaltig wirtschaften, sondern wir sind auch der Überzeugung, dass der gesunde Familienbetrieb in überschaubarer Größe die Zukunft in der Landwirtschaft sein wird.“