Nach einem trockenen und warmen Herbst geht es nun doch mit den Temperaturen bergab, und es wird nebelig und nass. Jetzt beginnt die gemütlichste Zeit des Jahres. Im Garten sind die letzten Arbeiten zu erledigen:
Laub und Nadeln werden in die Beete gekehrt, damit der Rasen luftig überwintern kann. Die letzten Blütenstände der Hortensien werden geschnitten. Die Strauchrosen werden ein bisschen eingekürzt, und zu dichte Samenstände an den Sträuchern werden entfernt. Schwerer Schnee könnte sonst die Äste brechen.
Im Gemüsegarten kann man Feldsalat und Spinat mit einem einfachen Frühbeet abdecken. So kann man bis Weihnachten frisches Gemüse ernten. Alle anderen Beete sollten um diese Zeit schon mit einer dicken Mulchschicht zugedeckt sein. Karotten und Sellerie können, gut abgedeckt mit einer luftigen Laubschicht, bis zu den wirklich kalten Nächten im Beet bleiben. Den Kohlsprossen und dem Grünkohl sollte man im Winter einen Stab als Stütze geben. Schwerer Schnee könnte sie sonst umdrücken.
Die Vogelhäuschen werden an einem geschützten Platz aufgestellt. Es hat Sinn, schon jetzt mit der Fütterung zu beginnen. Die Vögel sollten eine schützende Fettschicht anlegen können, bevor es wirklich kalt wird. Wichtig ist das richtige Futter für unsere Gartenhelfer – fressen sie doch bis zu 80 % der Schadinsekten!
Beim sogenannten Wildvogelfutter ist meistens Hirse beigemischt, ein lästiges Kraut, das sogar gepflegten Rasenflächen zusetzt. Ich füttere eine Mischung aus Sonnenblumenkernen, Fettfutter und Futterrosinen. An frostfreien Tagen gibt es alte Äpfel dazu.
Dachrinnen und Abflussrinnen sollten vor dem Winter noch einmal sorgfältig kontrolliert werden. Laub und Moos müssen entfernt werden, damit man zur Schneeschmelze im Frühling keine böse Überraschung erlebt. Es schadet sicher auch nicht, sich im Zuge dessen Gedanken zu machen, ob man im nächsten Jahr eventuell mehr Regentonnen aufstellen sollte. Der letzte Sommer war so trocken, und Pflanzen lieben Regenwasser.
Will man im Frühling möglichst schnell eine gesunde, dichte Rasenfläche, sollte man an einem trockenen Tag noch einmal mähen. Mit dem Mix aus Laub und Rasenschnitt lassen sich Staudenbeete und Gemüseflächen wunderbar abdecken. Wenn noch etwas übrig bleibt, freut sich der Komposthaufen über eine schützende Abdeckung. So können Regenwurm und Co noch lange arbeiten und Nährhumus für´s nächste Jahr produzieren. Wer genug Platz hat, kann aus Strauchschnitt und Laub an ruhigen Stellen Quartiere für Igel aufschichten.
Wenn man im Herbst den Komposthaufen durchsiebt, ist es wichtig, das gesiebte Material abzudecken. Ungeschützt magert die beste Komposterde durch die Witterungseinflüsse im Winter aus.
Auch dieses Jahr wird es irgendwann richtig kalt und frostig werden. Aber was gibt es Schöneres, als mit einem guten Gartenbuch im Warmen zu sitzen und vom nächsten Gartenjahr zu träumen?
Ich wünsche Ihnen eine harmonische und gemütliche Vorweihnachtszeit!
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner