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Es ist eigentlich kaum fassbar, wie schnell sich die Welt verändern kann und wie schnell ein kleiner Virus Sicherheit und Wohlstand in Bedrängnis bringt. Die großen Dinge sind von Land und Bund zu regeln, aber auch unsere Gemeinden in der Region sind gefordert. 

Viele Betriebe und ihre Mitarbeiter stehen unter Schock, Planungen sind von heute auf morgen „über den Haufen geworfen“. Bis jetzt haben unsere Betriebe zusätzliches Personal gesucht; in der Region haben wir dazu ein neues Projekt entworfen, wie Betriebe die Mitarbeitersuche professioneller machen können. Da werden wir jetzt wohl abwarten, bis hoffentlich bald wieder Normalität eingekehrt ist. 

Wenn so eine Krise hereinbricht, sind alle gefordert, zusammenzuhalten, aber auch die vorgegebenen Regeln und Einschränkungen zu beachten. Unterstützen wir unsere Betriebe in der Region, so gut wir können. Viele bieten ein Lieferservice an – nutzen wir das und kaufen wir auch bei unseren Direktvermarktern ein. Eine Idee wäre, unsere Gastronomie zu unterstützen, indem wir jetzt Gutscheine kaufen zum Verschenken, aber auch zum Einsatz für später. 

Es kann sehr schnell gehen und ein Ort steht plötzlich für mehrere Wochen unter Quarantäne. Umso wichtiger ist es dabei, dass wir in unseren Gemeinden lebenswichtige Infrastruktur und Nahversorgung haben. Dazu gehört aber auch das Einsehen von Land, Bund und EU, dass es Geld kostet und gefördert werden muss, wenn der ländliche Raum auch in Krisenzeiten funktionieren soll.  Dabei geht es auch um die gesundheitliche Grundversorgung in der Zukunft. In der Region läuft derzeit eine Studie, wie diese Gesundheitsversorgung in Zukunft gesichert werden kann.

Vor zehn Jahren ereilte uns eine Finanzkrise, jetzt eine Corona-Krise und in etlichen Jahren vielleicht eine Klimakrise der Natur, die unseren Kindern noch mehr Probleme bereiten kann als die jetzige. Seit Jahren wird gewarnt, aber wir leben weiter, ohne uns darum zu kümmern. In der Region versuchen wir, mit der Klima- und Energiemodellregion (KEM) in Sachen Klimaschutz Bewusstsein zu schaffen. Weiters werden in der Klimawandelanpassungsmodellregion (KLAR) Projekte zum Thema Anpassung an den Klimawandel initiiert. Aber vieles muss dazu auf höherer Ebene geschehen, wo vielfach noch das Einsehen fehlt.  

Der Fluch der Globalisierung holt uns jetzt ein: ob es die Viren sind, die weltweit „optimierten“ Versorgungsketten und Abhängigkeiten von Asien und einzelnen Multis oder die Verdrängung heimischer Pflanzen und Insekten durch importierte. Wir sollten alle nachdenken, wie wir in Zukunft krisenfitter und in vernünftigem Ausmaß unabhängiger werden können. Es mag zynisch klingen, aber wir sollten die Zeit jetzt nutzen, innezuhalten und all die gewohnten Selbstverständlichkeiten, mit denen uns der Alltag zugedeckt hat, zu überdenken.  

Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir allen, die jetzt für uns tätig sind, ein großes Danke sagen – ob in den Gemeinden, im Gesundheits- und Versorgungsbereich, wo jetzt weit über dem üblichen Ausmaß Einsatz notwendig ist. Wir alle sind gefordert, einander zu helfen; dazu gehört auch, die vorgegebenen Regeln und Einschränkungen („Abstand halten“ und zu Hause bleiben) zu berücksichtigen. Halten wir zusammen und bleiben wir gesund!

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Ihr Regionsobmann 
Fritz Trimmel