Foto: Rodler
Österreichs größter Kürbis in der Kategorie Squash kommt aus Lanzenkirchen. Mit 484,5 Kilogramm hat der grüne Riese von Bernd Rodler die Konkurrenz in den Schatten gestellt – und sich auch Rang zwei in der Europawertung gesichert. Das Besondere am Squash: „Er muss zu 100 Prozent grün sein und darf kein Fleckerl haben“, erklärt der stolze Züchter. Geschlagen wurde Rodler nur von seinem deutschen Freund und Kollegen Mario Weishäupl, der mit einem 778-Kilo-Kürbis sogar Nummer eins der Welt ist. „Das ist aber eine andere Liga“, erzählt der in Walpersbach wohnhafte Züchter, dessen Kürbis immerhin Platz 22 auf der Weltrangliste einnimmt. Und das, obwohl seine Zucht ein reines Hobby ist – ein sehr zeitintensives, versteht sich.
Mit viel Herzblut ist Rodler dabei, optimale Bedingungen für seine Riesengewächse zu schaffen. Auf jeweils 128 Quadratmetern dürfen Squash und Field Pumpkin in Lanzenkirchen wachsen. Von April bis Oktober werden sie täglich gepflegt. Gegossen wird mit vorgewärmtem Wasser, auch auf die richtigen Nährstoffe im Boden wird geachtet. Dann wächst das Gemüse täglich, an den besten Tagen sogar 15 bis 20 Zentimeter. Insgesamt darf ein Riesenkürbis 100 Tage an der Staude bleiben. Läuft alles nach Wunsch, wird zu Bewerben gefahren.
Perfekte Bedingungen
Dafür müssen aber alle Bedingungen passen. Für seinen grünen Squash taten sie das heuer. Der immer wieder einmal regnerische Sommer sei kein Nachteil gewesen, habe man doch weniger gießen müssen. Rund 15.000 Liter Wasser brauchte die Zucht 2020. Im Vergleich: 2019 waren es 89.000 Liter.
Rodler züchtet seit 2014 für Bewerbe, vieles hat ihm die Erfahrung gelehrt. So ist auch die Herkunft des Samens von Bedeutung. Kommt er aus einer Gegend, die andere Klimaverhältnisse aufweist, wächst er in Lanzenkirchen weniger gut.
Nach der Ernte ist übrigens vor der Ernte. Für die Zucht 2021 wird bereits der Boden vorbereitet. Dazu werden Kompost und Mist aufgebracht und Grünschnittroggen gesät, der im Frühjahr abgemäht und eingearbeitet wird. So steht der nächsten Generation an Riesenkürbissen nichts mehr im Wege.