Die provisorische Textilabteilung in der ehemaligen Greißlerei und dem späterem Kindermodengeschäft mit angeschlossenen Containern ist bereit, um nach dem Lockdown den Betrieb wieder hochzufahren / Foto: Egerer
Bereits in dritter Generation führt Martin Köck das Familienunternehmen in Kirchberg, welches seit 1961 besteht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass am Verkaufslokal der Zahn der Zeit langsam, aber stetig genagt hat. Nach coronabedingten Anlaufschwierigkeiten wurde das Großprojekt Um- und teilweise Neubau, wohlgemerkt immer im Vollbetrieb, gestartet.
Das nächste halbe Jahr wird keine leichte Zeit werden – bleibt doch vorerst nur ein Drittel der Verkaufsfläche mit einem verkleinerten Sortiment bestehen. Dafür müssen provisorische Wände aufgestellt werden.
„Wir gehen kurz zurück zu den Anfängen“, schmunzelt Martin Köck. „Dafür starten wir danach mit einer erweiterten Verkaufsfläche wieder voll durch. Ich wollte nicht zusperren, das wäre gegenüber den Kunden und Mitarbeitern nicht fair gewesen“, so Köck. Während des Umbaus bleibt der alte Eingang erhalten, rechts davon findet die Feinkost ihren Platz, während das restliche Sortiment im ersten Drittel der ehemaligen Mode- und Trachtenabteilung untergebracht werden muss.
Nach Abschluss der Umbauarbeiten wird sich der Eingang am großen ostseitigen Parkplatz befinden, der ebenfalls umgestaltet wird. „Leider müssen 1.000 m² abgerissen werden, da die Statik nicht mehr tragbar ist“, so Köck. Überall dort, wo es möglich ist, bleibt die alte Bausubstanz erhalten. Am Ende stehen dann gut 1.500 m² Verkaufsfläche zur Verfügung. Die Tracht zieht in den ersten Stock. Im Erdgeschoss teilen sich Lebensmittel und Mode ihren Platz.
Regional und saisonal
„Mir ist es wichtig, auch weiterhin saisonale und regionale Ware anzubieten. Mein Vater hat so viele regionale Lieferantenbeziehungen aufgebaut. Das macht für mich den Unterschied: Qualität vor Quantität, biologische Lebensmittel und Spezialitäten. Damit möchte ich mich von den großen Handelsketten unterscheiden. Außerdem glaube ich nach wie vor daran, dass es wichtig ist, ein Kaufhaus im Ortszentrum zu haben. Wir sind Anlaufstelle auch für Wiener Kunden, regionale Partner und Produzenten.“ Auf die Frage, ob es in Corona-Zeiten nicht besonders schwierig sei, zu investieren, meint Köck: „Ich glaube, dass es in gewissen Situationen einfach notwendig ist, die guten Ideen, die man vorher schon gehabt hat, trotz aller Widrigkeiten umzusetzen.“ An dem äußeren Erscheinungsbild wird noch mit dem Architekten getüftelt. „Ich freue mich natürlich, wenn uns die Stammkunden trotz der schwierigen Phase des Umbaus die Treue halten.“