Foto: Seidl
Die schlimmsten Musiker sind die, die glauben, auch Schriftsteller sein zu können. Die schlimmsten Schriftsteller sind die, die glauben, Schauspieler sein zu können. Und die schlimmsten Schauspieler sind die, die glauben, auch Musiker sein zu können.
Nun sitze ich da, als Musiker, und schreibe meine erste Kulturkolumne. Nach einem Jahr, in dem die Kunst quasi abgeschafft wurde. Welch Ironie.
Mit Existenzängsten ist man als Musiker ja gewissermaßen vertraut. Man muss sich immer neu erfinden, neue Sachen überlegen, um wahrgenommen zu werden und natürlich um Geld zu verdienen. Zum Glück bin ich in Krisenzeiten immer besonders kreativ. Das war bei mir auch vor Corona schon so. Außerdem bin ich ein unverbesserlicher Optimist, der stets versucht, die positiven Seiten zu sehen. Was gibt es nun Positives an einem Jahr, in dem alle Konzerte ausfallen und die Einnahmen gegen null sinken? Nun ja, ich habe sehr viel Zeit mit meinen Kindern verbracht, mein neues Album veröffentlicht und mich dem Schreiben neuer Lieder und Texte gewidmet.
Ich fürchte mich nicht vor Veränderung, da sie mich inspiriert. Ich dürste förmlich danach. Der Weg zur Selbstfindung als Künstler ist gepflastert von Veränderung. Immer, wenn man neue Situationen meistert und am Gipfel des Erfolges angelangt ist, weiß man wieder, warum man diese Strapazen auf sich nimmt. Jeder kennt das Hochgefühl, wenn man etwas geschafft oder erschaffen hat. Und sei es nur ein kleiner Schneemann.
In diesem Sinne freue ich mich sehr, meine Gedanken zum Thema Kunst und Kultur hier teilen zu dürfen, und hoffe, Sie ein wenig inspirieren zu können.
Herzlichst,
Roman Josef Schwendt
brief@romanjosefschwendt.com