Marie-Christin und Chrisoph Hendling mit Mutter Gerlinde beim „Homeschooling“; auch Videokonferenzen klappen gut / Foto: Hendling, Tsoch
Birgit und Andreas Weißenböck, Eltern von Melanie:
Das Homeschooling stellte uns am Anfang vor technische und organisatorische Herausforderungen. Im weiteren Verlauf stießen wir manchmal auch an unsere emotionalen Grenzen. Melanie ist eine gute Schülerin, aber das Erlernen von neuem Schulstoff von zu Hause ist nicht immer einfach. Viel Stoff und der Zeitdruck machten ihr zu schaffen. Es fehlen natürlich auch die sozialen Kontakte. Mittlerweile hat sich Melanie daran gewöhnt, freut sich aber, dass sie wieder in die Schule gehen kann.
Gerlinde Hendling, Mutter von Marie-Christin und Christoph:
Seit fast einem Jahr gehört „die Schule im Wohnzimmer“ jetzt zu unserem Alltag. Zwischenzeitlich hat sich bezüglich der Rahmenbedingungen viel getan. Die Schule hat ein einheitliches System, die Kinder sind mit den digitalen Plattformen vertraut und auch wir Eltern haben dazugelernt. Für meine Kinder ist der Umgang mit PC, Tablet und Co zur Routine geworden. Es fällt ihnen auch leichter, ihre Arbeit selbst zu organisieren, sie sind selbstständiger geworden. Inwieweit der erlernte Stoff jedoch auch wirklich gefestigt ist, wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.
Johanna Jeitler und Lisa Lechner, Lehrerinnen (D und BE):
Das Distance Learning stellt an uns Lehrer immer größere Herausforderungen. Um unsere Schüler bei Laune zu halten, sind Methodenvielfalt und Kreativität gefragt. Den Vormittag größtenteils vor dem PC zu verbringen und auf soziale Kontakte verzichten zu müssen, hinterlässt bei den Kindern Spuren. Deswegen sind wir bemüht, ihren Lernalltag mit kreativen Arbeitsaufträgen aufzulockern. Da können sie nach Herzenslust zeichnen, tanzen, basteln oder sich bei Workouts auspowern.
Direktor Bernhard Brunner:
Da die persönliche Beziehung zwischen Lehrern und Schülern an unserer Schule ganz großgeschrieben wird, war uns der Kontakt sehr wichtig. Unseren Schülerinnen und Schülern hat in der Homeschoolingphase sicher geholfen, dass wir in der Schule auch bisher schon sehr viel mit Arbeitsplänen gearbeitet haben. In unseren Lernbüros haben sie auch gelernt, dass man es sich frei einteilen kann, was man wann erledigt, und es trotzdem schafft, alles zeitgerecht abzuliefern.
Englischlehrerin Nadja Tsoch:
Der Online-Unterricht machte einen sehr großen Teil des Homeschoolings aus. Jede Klasse hatte die Chance, an zwei Online-Meetings pro Woche teilzunehmen. Diese Stunden wurden dazu genutzt, um gemeinsam neuen Unterrichtsstoff zu erarbeiten, aber auch dazu, um über allgemeine Probleme mit der momentanen Situation zu reden. Die Schüler hatten Freude daran, den Stoff spielerisch erarbeiten zu können und auch ihre Freunde, wenn auch nur am Bildschirm, treffen zu dürfen.