Von links: Doris Walter (GF Römertherme Baden), Bernhard Strohmeier (GF Sole Felsen Welt Gmünd), Stefan Nowatschka (Hoteldirektor Asia Resort Linsberg), Reinhold Hofmann (Stv. GF Therme Laa Hotel & Silent Spa) / Foto: Badener KurbetriebsgesmbH
„Das Wasser steht uns bis zum Hals“ – die Initiative Therme Plus schlägt Alarm! Unter diesem Motto wurde kürzlich ein Schulterschluss unter 35 namhaften Thermenbetrieben in Österreich präsentiert. Die Vereinigung Therme Plus fordert eine kontrollierte Wiedereröffnung und mehr Transparenz für die heimischen Thermenbetriebe.
Die Thermen Österreichs sind mittlerweile seit sieben Monaten geschlossen und sehen zurzeit keinerlei Perspektiven für die Zukunft. Die Wintersaison 2020/2021 hat man bei den Thermenbetrieben bereits abgeschrieben, man blickt auf eine düstere Saison zurück – immerhin normalerweise die umsatzstärkste. Staatliche Förderungen sind zwar bereits geflossen, können aber die entgangenen Umsätze längst nicht wettmachen.
Von den Thermenschließungen und dem damit verbundenen Entgang der Wertschöpfung sind ganze Regionen betroffen. 2019 konnten in den Thermen insgesamt 9,53 Millionen Besucher begrüßt werden. Ing. Walter Kois von der Therme Linsberg Asia dazu: „Wir haben eine soziale Verantwortung. Mit jedem Tag, den wir geschlossen bleiben, verlieren 5.000 Partner in den Regionen Aufträge. Und mit jedem Tag verlieren wir die Bindung zu unseren 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von denen sich die meisten in Kurzarbeit befinden. Wir riskieren, dass diese wertvollen Fachkräfte unserer Branche den Rücken kehren.“
Die Thermenvertreter fordern jetzt Perspektiven für die Wiedereröffnung der Betriebe, auch um eine bessere Planbarkeit zu ermöglichen. Hinter den Kulissen werden schon längst Sicherheitskonzepte ausgearbeitet, man setzt dabei auf besondere Hygienemaßnahmen, weniger Besucher, um Abstände besser einhalten zu können, und auch das Tragen von FFP2- Masken. Auch über die Möglichkeit des Freitestens wird zurzeit diskutiert.
Vonseiten der Regierungsverantwortlichen hört man im Augenblick zum Thema Wiedereröffnung allerdings rein gar nichts.
Rund um Linsberg Asia brodelt mittlerweile außerdem heftig die Gerüchteküche: Wieder einmal schwebt der geplante Verkauf von Therme und Hotel im Raum. Bereits 2019 hielten sich hartnäckige Gerüchte über einen bevorstehenden Verkauf des touristischen Leitbetriebes der Region. Doch Corona stoppte zunächst alles. Nun wird offensichtlich wieder neu verhandelt, zwei Investorengruppen sollen zurzeit über eine Übernahme verhandeln. Angesichts der derzeitigen Krise im Tourismus wäre dies ein mutiges Unterfangen.