Foto : Egerer

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Gleich drei Highlights kann man auf dieser Wanderung im Gebiet von Thernberg entdecken. Gleichzeitig wandelt man auf historischen Spuren. Denn Erzherzog Johann war von 1807 bis 1828 Eigentümer der Herrschaft Thernberg, leistete viel für diese Gegend und verschenkte Grund und Boden an die Bevölkerung.

Bei dieser Wanderung ist ein wenig Orientierungssinn gefragt, obwohl uns kleine blaue Punkte während der ganzen Tour als Wegmarkierung begleiten. Aber auch Plastikfähnchen und orange Kreise weisen uns teilweise den Weg. Herzlichen Dank an Wanderführer Franz Schlögl, ohne den ich diese Streckenführung nicht gemeistert hätte.
Wir starten beim Feuerwehrhaus in Thernberg. Gleich oberhalb davon beginnt links ein steiler Hohlweg, welchem wir folgen. Dieser mündet in einen Forstweg, auf dem wir circa 200 Meter entlangwandern. Dann geht es wieder steil rechts nach oben, an einem Jägeransitz vorbei, bis wir nach einem kurzen steilen Rücken eine Forststraße queren. Wir halten uns rechts und gehen weiter bergauf, bis wir schließlich zu einem großen Umkehrplatz gelangen. Mehrmals hat man einen schönen Ausblick auf die Ruine und das Schloss Thernberg auf dem gegenüberliegenden Hang.

Beim Umkehrplatz halten wir uns nun links, ein Waldweg führt uns circa 500 Meter bergauf, bis wir zu einer Lichtung und Weggabelung kommen. Markant ist links der große Felsen, von wo aus wir nach der „Gipfelbesteigung“ des Gsolberges weitermarschieren. Vorerst aber biegen wir hier rechts Richtung Gsolberg (10 Minuten) ab. Oben angekommen, sind die meisten der insgesamt 500 Höhenmeter geschafft. Blaue Punkte und rote Kreise an den Bäumen weisen uns den Weg zum Gipfelkreuz, wo man bei Schönwetter einen herrlichen Blick ins Wechselgebiet hat. Bis hierher marschiert man eineinviertel Stunden.

Panoramaroute

Nach einer Rast wandern wir den gleichen Weg wieder zurück bis zur Lichtung mit dem Felsen. Hier wird es nun ein wenig schwierig, da der schmale Pfad etwas verwachsen ist. Wir steuern auf den Felsen zu, linker Hand zweigt ein schmaler Steig ab. Wir halten uns oberhalb entlang der Felskante und werden mit einem wunderschönen Fernblick belohnt. Oben geht es weiter am Grat entlang, der in einen schmalen Forstweg mündet, bevor man eine breite Forststraße erreicht. Hier wenden wir uns nach links bis zur Wiese, biegen dann scharf rechts in den Waldweg ein, dem wir bis zu einem Feld folgen. Geradeaus am höchsten Punkt wandern wir bis zur Straße nach Schlag, überqueren diese und erreichen beim Verkehrsspiegel das Feld, an dessen Rand wir hinaufsteigen bis zu einer Birkengruppe. Wir erreichen zwei Bankerl, das „Raimund Lechner Platzl“. Hier setzen wir unseren Weg zuerst am Feldrand, dann durch den Wald fort, bis wir auf einen breiten Traktorweg stoßen. Diesem folgen wir mit herrlichen Aussichten, bis wir schließlich wieder einen Wald erreichen.

Aufstieg Hohe Wacht

Nun sehen wir rechts einen Forstweg, dem wir in Richtung unseres zweiten Gipfels folgen. Der Weg schlängelt sich in Serpentinen nach oben. Um das Gipfelkreuz zu erreichen, zweigt das letzte Stück, schon auf dem Plateau, scharf rechts und eher unscheinbar ab. Nach kurzer Trinkpause wandern wir den gleichen Weg zurück bis zur Straße, wo wir vom Feldweg abgebogen sind. Hier folgen wir der Forststraße und schlagen dann, indem wir uns leicht rechts halten, in einen idyllischen Waldweg ein, dem wir bis zu einer „Forstautobahn“ folgen. Auf dieser geht es circa 300 Meter geradeaus weiter, dann können wir schon wieder in einen gemütlichen Waldweg linker Hand einbiegen. Dieser führt uns bis zur Höhe der Ruine Thernberg, die sich in Privatbesitz befindet und nicht begehbar ist. Rechts davon schlängeln sich wieder Waldwege hinunter. Von hier aus kann man eine breitere Forststraße erkennen, zu der wir gelangen sollten. Dieser folgen wir bis zu einer Kurve. Wir nehmen den rechten Pfad, der uns steil nach unten führt. Schon bald sehen wir Thernberg von oben, bevor wir wieder zum Feuerwehrhaus zurückkehren.
Alles in allem beträgt die reine Gehzeit bei mittlerer Kondition dreieinhalb Stunden. Die Wanderung ist für alle Jahreszeiten geeignet und führt durch schöne lichte Buchenwälder, Wiesen und Felder abseits von jeglichem Massentourismus.

Tipp von der Bergrettung

Liebe Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler,
endlich ist die warme Jahreszeit angebrochen und wir können wunderschöne Stunden in der Buckligen Welt verbringen. Neben der wichtigen Notfallausrüstung (aufgeladenes Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Ausrüstung, …) ist bei längeren Wanderungen eine gute Planung notwendig. Organisieren Sie sich gedrucktes Kartenmaterial und planen Sie Ihre Tour anhand der Karte. Schreiben Sie wichtige Wegkreuzungen und markante Punkte chronologisch auf. So haben Sie immer eine Übersicht, wo Sie sich gerade befinden. Eltern können so auch spielerisch ihren Kindern den Umgang mit „klassischen“ Karten beibringen. Ich freue mich auf eine schöne Begegnung in unserer wunderschönen Region. Bleiben Sie gesund.

Erwin Jung

Foto: Bergrettung

Fotos: Egerer, Grafik: Scherz-Kogelbauer GmbH