Von links: Labg. Christian Samwald, Unternehmer Werner Winter, BR Andrea Kahofer und Betriebsrat SB Edelstahlrohr Michael Riedl
Foto: Rehberger

„Bald wird jeder jemanden kenne, der keine Arbeit hat“ – unter diesem Motto lud die SPÖ im Bezirk Neunkirchen zur Pressekonferenz, um ihre Ideen für neue Jobchancen zu präsentieren.

Im Bezirk Neunkirchen sind derzeit knapp 5.000 Menschen arbeitslos. Die Sozialdemokraten fordern nun mit ihrer „Aktion 40.000“ umfassende Maßnahmen, um möglichst viele Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Und das werde – darin sind sich alle Vertreter einig – ohne Staat nicht zu machen sein.
„Die Arbeitsmarktsituation verschärft sich massiv. Die Verknappung von Arbeit wird wesentlich verstärkt. Und der Arbeitsmarkt reguliert sich nicht in allen Bereichen von selbst, es braucht zusätzlich aktive Maßnahmen“, ist LAbg. Christian Samwald, Vizebürgermeister von Ternitz, überzeugt und findet kritische Worte zur Bundesregierung: „Einmalzahlungen als Almosen helfen nicht. Unsere ‚Aktion 40.000‘ würde in Summe weniger kosten als die PR-Maßnahmen der Bundesregierung. Und wenn man nun darauf wartet, dass Corona vorbei ist, dann wird es zu spät sein.“

Auch Bundesrätin Andrea Kahofer zeichnet ein düsteres Bild: „Die Zahl der Arbeitslosen ist seit Beginn der Krise in Österreich doppelt so hoch gestiegen wie in Deutschland. Menschen, die lange arbeitslos sind, fällt es allerdings immer schwerer, wieder am Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können. Von den über 500.000 Arbeitslosen, die es derzeit in Österreich gibt, sind bereits 140.000 Langzeitarbeitslose, also seit über einem Jahr ohne Beschäftigung.“

200 Millionen für 40.000 Jobs

Die Idee der SPÖ hinter der „Aktion 40.000“ ist an die „Aktion 20.000“ der ehemaligen Rot-Schwarzen Bunderegierung angelehnt, die danach von Schwarz/Blau eingestellt wurde. Die Krise erfordere es nun, diese Aktion noch auszuweiten, daher richte sie sich nicht nur an die Über-50-Jährigen sondern an alle Langzeitarbeitslosen. Die Vertreter der SPÖ rechnen mit Kosten von rund 200 Millionen Euro, womit vor allem Gemeinden und soziale Vereine dabei unterstützt werden sollen, von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffene einzustellen. Gedacht ist an ein degressives Fördermodell, wobei im ersten Jahr 100 Prozent der Kosten, im nächsten Halbjahr 75 Prozent und in einem weiteren 50 Prozent der Lohnkosten gefördert werden sollen. „Den Gemeinden geht es derzeit auch nicht gerade rosig. Ein Beispiel ist der Bauhof: Vielfach fehlen nun die finanziellen Mittel, um dringend nötige Saisonarbeiten zu verrichten. Am Beispiel von Ternitz: Wir haben über 200 Bedienstete in der Stadtgemeinde, da würde ein solches gefördertes Modell sehr helfen“, so Samwald.

Die „Aktion 40.000“ sei nur ein erster Schritt. In Summe sollen nach den Plänen der SPÖ durch diese Aktion 80.000 Jobs in Niederösterreich entstehen.