Foto: Rehberger
Es ist stockfinster im Endlosbild-Atelier von Martin Wedl in Grimmenstein. Der Betrachter sitzt in einem bequemen Sessel, Blickrichtung Wand. Die ersten Zeilen von „Imagine“ von John Lennon erklingen in der Dunkelheit. Plötzlich erscheinen vier beleuchtete hebräische Zeichen auf der Wand. Wir befinden uns in Phase eins der außergewöhnlichen Endlosbild-Präsentation von Wedls vier neuesten Werken. Schritt für Schritt wird der Raum heller, ist mehr von den Bildern erkennbar, bis die Schrift ganz verschwunden ist und man sich auf den besonderen Ausdruck der vier Werke konzentrieren kann. Nachdem die letzten Töne von Lennon verklungen sind, hat man das Bedürfnis, die Kunstwerke aus der Nähe zu betrachten, denn es gibt so viel zu sehen.
Diese Bilder aus der Paradies-Serie entstanden im Zuge einer Auftragsarbeit mit einigen groben Vorgaben. „Im Entstehungsprozess bin ich dann völlig weggekommen von diesen Vorgaben, umso nervöser war ich bei der Präsentation“, erinnert sich Wedl. Jedoch: Die Kunden waren begeistert, nicht zulezt wegen der außergewöhnlichen Präsentation.
Mittlerweile bilden 131 Bilder über eine Länge von 111 Metern das „Endlosbild“, das auf beiden Seiten weiterwächst – ebenso wie die Galerie in Grimmenstein, die sich derzeit in der dritten Ausbaustufe befindet. Am 18. September ist ein Tag der offenen Galerie geplant, an dem dann auch noch einmal die vier neuesten Paradies-Bilder zu sehen sein werden.