Besprechung des Zeitplanes im Bürgermeisterbüro: Andreas Weninger, Bürgermeister Rupert Dworak und Vizebürgermeister Christian Samwald (alle wurden vor dem Termin negativ auf Corona getestet). Foto: Schmidt

Zehn Freiwillige Feuerwehren, eine Betriebsfeuerwehr und insgesamt 550 aktive Feuerwehrleute kann die Stadt Ternitz vorweisen. Damit ist man ein eigener Unterabschnitt. Noch heuer soll das neue Katastrophenschutzzentrum in Betrieb gehen.

3,2 Millionen Euro investiert die Stadt Ternitz in die Erneuerung von zwei Feuerwehrhäusern. 750.000 Euro davon entfallen auf die Feuerwehr Putzmannsdorf. „Es ist das mit Abstand älteste Feuerwehrhaus in der Stadt“, erklärt Bürgermeister Rupert Dworak. Ein Jahr vor dem 100-Jahr-Jubiläum der Feuerwehr wird es jetzt generalsaniert, erweitert „und den Gegebenheiten der Zeit angepasst“, so auch Unterabschnittskommandant Andreas Weninger. Die Übergabe soll dann anlässlich des Festaktes 2022 erfolgen.

Als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ternitz-Rohrbach hat Andreas Weninger im wahrsten Sinne des Wortes aber eine noch größere Baustelle. „Sein“ Feuerwehrhaus wird nämlich gänzlich neu errichtet. 2,4 Millionen Euro nimmt die Stadt Ternitz dafür in die Hand.

Gerüstet für den Ernstfall

Mit dem Neubau geht auch die Errichtung eines neuen Katastrophenschutzzentrums einher. „In den nächsten drei Jahren wird ein Blackout prophezeit, der mindestens eine Woche dauert“, erklärt Dworak. Mit den bisherigen Möglichkeiten hätte eine Versorgung der Bevölkerung in einem solchen Ernstfall nicht ausreichend gewährleistet werden können. „Der Katastrophenschutz war bisher immer improvisiert“, bestätigt Weninger. Bedeutung hat das etwa auch im Hochwasserfall, wenn es um das schnellstmögliche Befüllen und Verteilen von Sandsäcken geht.

In künftigen Katastrophenfällen wird der Neubau in Rohrbach Einsatzstelle für den Krisenstab werden. Ein 130 KW-Stromaggregat steht zur Notstromversorgung bereit, die Tankstelle gegenüber sorgt für die Treibstoffversorgung im Ernstfall und in einer eigenen Katastrophenhalle werden bereits volle Sandsäcke gelagert. „Die Bevölkerung kann im Ernstfall dann dort hinkommen“, erklärt Weninger. Außerdem haben alle Feuerwehren des Unterabschnitts Zugriff auf die zentral gelagerten Materialien. Zusätzlich steht hinter dem neuen Gebäude ein großzügiger Abstellplatz für verunfallte Fahrzeuge, die die Feuerwehren im Unterabschnitt bergen, bereit. Wichtig ist das auch für verunfallte Elektroautos. „Sollten sie wirklich ausbrennen, können sie dort sicher abgestellt werden“, so Weninger.

Aufgrund der schlechten Gebäudesubstanz, veralteter Technik und Platzknappheit sei am alten Standort ein derartiges Projekt nicht möglich gewesen. Das alte Feuerwehrhaus in Rohrbach soll daher abgerissen werden. Dworak könnte sich an der Stelle einen Platz für Veranstaltungen vorstellen. „Das ist aber noch Diskussionsgegenstand“, meint der Bürgermeister.

Feinschliff

Unterdessen sind die Arbeiten am Neubau bereits weit fortgeschritten. Derzeit stehen unter anderem Fassadenarbeiten, Installationen und Elektroarbeiten am Programm. Bis Ende des Monats soll alles fertiggestellt sein. Im Laufe des Sommers erfolgt der Einzug. Zudem will Weninger das neue Katastrophenschutzprogramm testen. Die Übergabe des neuen Feuerwehrhauses Rohrbach ist für Ende September geplant. Angedacht ist dann auch ein Tag der offenen Tür für die Bevölkerung.

Der Neubau in Rohrbach / Foto: Schmidt