Foto: Egerer

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so naheliegt … Nichts könnte die Lebensphilosophie von Doris und Anton Haselbacher aus Kirchberg am Wechsel (Nebelsbach) besser beschreiben als dieses Sprichwort. Denn die beiden stecken ihr ganzes Herzblut und ihre ganze Energie in ihre Landwirtschaft, auf der neben eigenen Ponys, Einstellpferden, Galloway-Rindern und Katzen auch vier Zwergzebus leben.

Der Hof, der 1638 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde und seit 1890 im Besitz der Familie Haselbacher ist, stellte und stellt das Ehepaar Haselbacher immer wieder vor große finanzielle und auch körperliche Herausforderungen.

„Nach einigen Schwierigkeiten im Vorfeld konnten wir den elterlichen Hof 2014 übernehmen und mussten quasi von vorne beginnen“, erinnert sich Anton Haselbacher. Doch nicht zuletzt dank der Unterstützung seiner tatkräftigen Doris geht es seitdem bergauf. „Pferde hat es hier schon lange gegeben, daher haben wir beschlossen, mit Einstellpferden und eigenen Tieren weiterzumachen“, so Haselbacher. „Was uns dabei ganz wichtig ist: Wir schauen uns die Leute, die ihre Pferde bei uns einstellen möchten, sehr genau an. Sind aber danach dafür wie eine große Familie, die sich gegenseitig unterstützt“, betont Doris. „Wir gehen ja beide arbeiten und leben nicht von, sondern mit den Tieren.

Zwergzebus zur Landschaftspflege

Von dieser Tierrasse gibt es nur knapp 1.000 in ganz Österreich. Sie stammen aus dem Kaukasus, sind viel genügsamer als unsere Rinderrassen und resistent gegenüber herkömmlichen Rinderkrankheiten. Sie werden nur 1,15 Meter hoch, zählen zu den Buckelrindern und gehören zu den kleinsten Rinderrassen der Welt.
„Pferde sind relativ wählerisch in ihrem Fressverhalten, sie lassen viel stehen. Da passen die Zebus perfekt dazu, sie fressen fast alles, ähnlich wie Ziegen“, so Doris Haselbacher. „Sie vertragen sich gut mit den Pferden. Alle Tiere sind handzahm, dafür braucht es allerdings die täglichen Streicheleinheiten morgens und abends, wenn die Tiere von der Weide in den Stall kommen“, spricht Anton aus Erfahrung. „Aber wenn sie einmal Vertrauen gefasst haben, sind sie anhänglich. Die derzeit vier Buckelrinderdamen haben alle Namen und sind nicht zur Schlachtung bestimmt. Aber wir denken daran, vielleicht in Zukunft eine Herde aufzubauen, um das Fleisch dann zu vermarkten. Doch das ist noch Zukunftsmusik“, so Doris. „Denn die Tiere wachsen langsam, die Fleischqualität ist sehr hoch, weil das Fleisch zarter als Rindfleisch ist und eher in die Wildrichtung tendiert.“

Artgerecht

Den beiden ist die artgerechte und biologische Tierhaltung sehr wichtig, wenn sie auch keinen zertifizierten Bio-Betrieb haben. So kommt das Futter für die jetzigen Tiere aus der eigenen 72 Hektar großen Landwirtschaft – ohne Kunstdünger und Spritzmittel wohlgemerkt.„Zufriedene Tiere sind gesund, gesunde Tiere haben glückliche Besitzer“, so die Philosophie des Ehepaars Haselbacher. So stecken sie jede freie Minute in den Hof und in die Pflege ihrer Tiere. „Ich brauche keinen Urlaub, da hätte ich sowieso keine Ruhe, weil ich immer daran denken müsste, wie es daheim wohl gehen mag“, so Doris mit einem Schmunzeln. Da gibt es noch viel zu renovieren, zu bauen, obwohl schon viel geschehen ist. Der Stall wurde innen bereits neu hergerichtet, ein neues Reitviereck geschaffen, der Hausumbau, ein neues Stadeldach … „Auf so einem Hof gibt es immer viel zu tun, aber es macht Freude und wir leben beide dafür“, sind sich Doris und Anton einig. Will man mehr über den Hof wissen, kann man sich auf der Homepage schlaumachen.