Fotos: Neuigkeits-Welt-Blatt
Hobbyhistoriker Klaus Degen kennt das Geheimnis hinter den schwarzen Steinen: „Bereits 1770 wurde in Thomasberg Kohle geschürft. Das bedeutet, dass es sich um eines der ersten Kohlebergwerke in Niederösterreich gehandelt haben muss.“
Die Kohle wurde großteils an Wiener Kohlehändler verkauft, aber auch in den umliegenden Industrien verwendet. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde der Betrieb nach dem Wechsel mehrerer Besitzer aus Kostengründen eingestellt.
Klaus Degen beschäftigt sich viel mit der Geschichte seines Heimatortes und hat zu diesem Thema noch mehrere interessante Fakten zum Vorschein gebracht: „Um 1820 waren die Bergleute in einem Teil der Thomasberger Burg untergebracht. Aus der glänzenden Kohle wurden auch Vasen, Dosen und andere Gegenstände gedrechselt. Sogar eine Ventilationseinrichtung (!) wurde 1870 beim Thomasstollen verwendet.“
Redakteur erzählt
Schon 1907 beschrieb ein damaliger Redakteur im Neuigkeits-Welt-Blatt auf seiner Reise mit der Aspangbahn nach Edlitz die „Bucklige Welt“ als Anhäufung von Hügeln und Bergen.Weiters schreibt er: „Zuerst hieß es den Schauerberg zu Fuß zu überwinden, ein schauerlicher Weg, steil und steinig.“ Im Tiefenbacher Wald schließlich erreichte der Redakteur die hölzerne Lattentür des Thomasstollen. 200 Meter dringen die Männer in das Innere des „Kuhriegels“ ein. Feucht und dunkel, nur mit qualmenden Öllampen bestückt, machen sie sich ein Bild von der Qualität der Kohle, die ja nach Wien verkauft werden sollte. „Als wir den Rückweg antreten, wirkt der sonnenbeschienene Eingang wie eine Laterne, die wieder ans Tageslicht führt“, formuliert er weiter. Schließlich war so eine Begehung kein ungefährliches Unterfangen, stürzte der Thomasstollen in einigen Bereichen doch mehrmals ein.
Quelle: ANNO, Neuigkeits-Welt-Blatt