Foto: Teresa Schnabl
Es ist wohl der Traum eines jeden Sportlers, einmal an Olympia teilzunehmen. Teresa Schnabl aus Krumbach, selbst begeisterte Tennisspielerin, ist als Linienrichterin mit dabei gewesen – ein Highlight ihrer „Karriere“, da ihr Brotberuf eigentlich Lehrerin für Mathematik, Biologie und Geschichte ist.
Durch ihre Familie kam Teresa Schnabl schon als Kind zum Tennis im ortseigenen Verein, dem UTC Krumbach, und ihr war schon als Jugendliche klar, dass sie mehr möchte, als „nur“ zu spielen. „Mit 16 Jahren habe ich mit der ersten Ausbildung zum Landesverbandsschiedsrichter begonnen“, erinnert sie sich. Danach kam die Spezialisierung auf den „Stuhlschiedsrichter“ und 2018 bekam sie dann die Chance auf eine internationale Ausbildung in Belgien. „Es dauert, bis man sich in diesem Genre etabliert hat, die Routine bekommt und dadurch mehr Einsätze auf unterschiedlichen Turnieren hat“, erzählt Teresa Schnabl.
Internationale Erfahrung
Doch schnell bekam sie die Chance, Erfahrungen zu sammeln: Von 2018 bis 2020 reiste sie einen Großteil des Jahres und arbeitete in vielen verschiedenen Ländern wie Mexiko, Kanada, aber auch in mehreren europäischen Ländern. Auch beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon kam sie als Stuhlschiedsrichterin oder Linienrichterin zum Einsatz. In dieser Zeit war Schnabl noch Studentin. Für die Olympiade wurde sie freigestellt, ansonsten versucht sie ihrem Hobby in der schulfreien Zeit nachzugehen. Ihr bisheriges Highlight waren nun die Paralympics in Tokio. Teresa Schnabl gelang es, als einzige österreichische Schiedsrichterin für Tennis, dabei zu sein. „Ich zolle den Teilnehmern unglaublich großen Respekt und Anerkennung für ihre außerordentlichen Leistungen. Dieser Einsatz war auch so besonders für mich, weil eines meiner ersten Turniere, bei dem ich als Schiedsrichterin gearbeitet habe, ein Rollstuhlturnier in Österreich war.“
Vier Jahre Vorbereitung
Die Corona-Regeln vor Ort waren streng: Vor der Einreise mehrere PCR-Tests, tägliches Testen auf der Anlage, kein Sightseeing. „Obwohl keine Zuschauer erlaubt waren, war die Atmosphäre mitreißend“, schwärmt Schnabl. Für sie war es eine tolle Chance, bei so einem Event beteiligt sein zu dürfen: „Man arbeitet vier Jahre auf so einen Einsatz hin, egal ob Sportler oder Schiedsrichter.“
„Wenn man sieht, wie hart die Spieler auf dieses Event hingearbeitet haben, wie groß der Sportsgeist, die Fairness und auch die Liebe zum Sport sind, gehen einfach die Emotionen hoch. Für viele Parathleten bedeutet der Sport eine Art Anker, für einige war Tennis zu spielen eine Art Lebensrettung im Bezug darauf, mit ihrem Schicksal umzugehen“, ist sich Schnabl sicher.
Die Verwendung von Englisch zur Kommunikation, das Kennenlernen unterschiedlicher Kulturen und das ständige Hören von mehreren Sprachen hätten ihr persönlich sehr viel gebracht, aber auch die Arbeit mit vielen Menschen. „Das Schöne am Sport ist, dass man durch die gemeinsame Leidenschaft sehr gut vernetzt wird; ich habe mittlerweile Bekannte rund um die Welt“, so Schnabl.