Modedesignerin Johanna Loidl bei der Arbeit / Foto: Loidl
Wer kann schon von sich behaupten, bei Hugo Boss gearbeitet zu haben? Johanna Loidl aus Kirchberg interessierte sich schon in der Schule für Mode. Doch bevor sie ihre bisherigen Ziele erreichen konnte, musste sie die unterschiedlichsten Aufgaben in verschiedenen Ländern bewältigen.
Wie viele Schüler ging sie nach der Matura erst einmal für ein Jahr als Au-pair nach Amerika. Danach absolvierte sie ein einjähriges College für Mode und Design in Wien. „Hier gab es eine Kooperation mit einer Universität in England“, erinnert sich Loidl. Aus diesem einen Jahr wurden drei samt Bachelorabschluss. Danach wurde ihre Bewerbung als Praktikantin bei Hugo Boss in der Schweiz positiv beantwortet und so schnupperte sie ein halbes Jahr lang in die Modewelt der Haute Couture hinein. „Hier habe ich mit einem Team alle Bereiche, wie Organisation, Schnitt, Produktentwicklung und Einkauf, abgedeckt. Vor allem Hemden oder Schals waren damals mein Thema.“
Dolce Vita in Italien
„Nach diesem Praktikum habe ich mich bei ,North Face’, einer Firma für Sport- und Wanderbekleidung am Comer See in Italien, beworben“, so die Jungdesignerin. „Ich habe als Produktentwicklerin angefangen und wurde dann zum Assistant Designer. Aber die Branche ist hart, man muss viel Zeit investieren, wenn man es zu etwas bringen will“, spricht Loidl aus Erfahrung. „Natürlich ist es schon cool, wenn du im Internet ein Produkt von dir siehst, in das du viel Herzblut gesteckt hast und dieses veröffentlicht und verkauft wird.“
Es gab also viele Highlights in den zwei Jahren am Comer See. „Menschen, die man aus aller Herren Länder trifft. Jeder hat seine Geschichte zu erzählen, heute habe ich überall Freunde. Diese Erfahrungen, die ich in der Modebranche gesammelt habe, kann mir keiner mehr nehmen und sind für mein weiteres Leben unbezahlbar“, ist sich Loidl sicher. Doch die Designerin wollte wieder näher bei ihrer Familie und ihren alten Freunden sein. Deshalb kündigte sie, zog wieder nach Hause und macht zurzeit die Ausbildung zur Lehrerin für Mode und Design. „Das ist familienfreundlicher. Aber niemand kann in die Zukunft schauen, wer weiß, wo es mich noch hintreibt“, ist die reiselustige Jungdesignerin überzeugt.