Die Gemeinderäte Sabina Doria und David Diabl stellen mit Bürgermeister Bernhard Karnthaler (Mitte) die neue Energiegemeinschaft vor. Foto: Gemeinde Lanzenkirchen
Die Gemeinde Lanzenkirchen will einen aktiven Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten und massiv in den Ausbau erneuerbarer Energieträger, vor allem in Photovoltaik (PV), investieren. Konkret wurde daher beschlossen, eine Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft im Ort zu gründen.
Lanzenkirchen war bisher bereits zertifizierte e5-Gemeinde. Die Gründung der neuen Gemeinschaft ist für Bürgermeister Bernhard Karnthaler deshalb nur ein „nächster logischer Schritt in Richtung Klima- und Umweltschutz“. Möglich gemacht wird sie durch das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz (EAG), wodurch erstmals Gemeinschaften zwischen Stromerzeugern und -verbrauchern auf lokaler und regionaler Ebene gebildet werden können. Dazu wird auch ein finanzielles Zuckerl versprochen: Die Netzgebühren für regionalen und lokalen grünen Ökostrom werden innerhalb von Energiegemeinschaften um bis zu 60 Prozent gesenkt. Ziel ist, dass dadurch sowohl die Konsumenten als auch die Produzenten von grünem Strom profitieren.
Kein Tausch von Energielieferant
In Lanzenkirchen soll diese Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft in Form eines Vereins organisiert werden, der die Regeln für das Funktionieren definiert und gleichzeitig auf Basis der ermittelten Erzeugungs- und Verbrauchsdaten der Energiezukunft NÖ die Vergütungs- und Verbrauchsrechnungen an seine Mitglieder festlegt. Eine Mitgliedschaft ist freiwillig. Die Verantwortlichen der Gemeinde betonen aber: „Je mehr PV-Anlagenbesitzer daran teilnehmen, desto mehr PV-Strom kann von den Teilnehmern der Energiegemeinschaft abgenommen werden.“
Wer sich für eine Mitgliedschaft entscheidet, braucht seinen derzeitigen Energielieferanten außerdem nicht zu tauschen. Wenn nämlich kein PV-Strom von der Energiegemeinschaft bereitgestellt wird, deckt der aktuelle Energielieferant den Energiebedarf. Dadurch ist die Energieversorgung sichergestellt.
Allerdings soll der von den Mitgliedern konsumierte PV-Strom den Energiebezug vom Energielieferanten reduzieren – um wie viel, ermittelt ein sogenannter „Smart Meter“, der die Verbrauchsdaten erhebt. Für „Produzenten“ von PV-Strom ist eine Vergütung gemäß den geltenden Vereinsstatuten vorgesehen. Dafür anmelden kann man sich am Gemeindeamt Lanzenkirchen.