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Die langersehnten, kurzen Regenphasen waren wirklich notwendig! Jeden Tag gibt es derzeit in der Natur etwas Neues zu entdecken. Und – der Mai ist der wohl arbeitsreichste Monat im Garten:

Ganz wichtig ist um diese Jahreszeit, die Ordnung zwischen Beikräutern und Kulturpflanzen festzulegen. Wer bis Ende Mai seine Beetflächen, die Flächen unter den Hecken und die Ränder des Gartens nicht gesäubert hat, hat es das ganze Jahr über schwer. Sobald eine Fläche sauber ist, wird kräftig gedüngt und mit organischem Material (z. B. dem ersten Grasschnitt oder Gartenfaser) abgedeckt. Zum Frühjahrsputz im Garten gehören auch das Kärchern der Stein- und Pflasterflächen, das Bürsten der Holzterrassen und das penible Ausjäten der Kiesflächen.

Die gelben Forsythien sind gerade am Abblühen. Als etwas unbändige Sträucher werden sie in vielen Gärten mit den Jahren zu groß. Will man sie schneiden, so geschieht das jetzt nach der Blüte. Forsythien blühen am zweijährigen Holz. Werden sie nach der Blüte geschnitten, treiben sie heuer noch kräftig aus. Diese Triebe sind im nächsten Jahr zweijährig und blühen wieder in bekannter Fülle. Diese Schnittmaßnahme gilt für fast alle Blütensträucher (Ausnahme Hibiskus und Schmetterlingsflieder).

Die Polsterstauden (Steinkraut, Blaukissen, Polsterphlox) sind in Vollblüte. Um diese Steingartenpflanzen über Jahre gesund zu halten, ist der richtige Schnitt nach der Blüte ganz wichtig. Dazu nimmt man die verblühten Pflanzen wie einen Haarschopf und schneidet gut ein Drittel davon ab. Sie sehen nach dem Schnitt einige Tage furchtbar aus, aber sie treiben verlässlich aus. Ganz ähnlich ist die Pflege der Blütenstauden (Margariten, Glockenblumen, Frauenmantel und die ganze Vielfalt der krautigen Blütenpflanzen). Direkt nach der Blüte werden sie auf etwa sieben bis zehn Zentimeter zurückgeschnitten – und zwar sowohl die Blütenstände als auch die Blätter. Meistens sehen die Blätter direkt nach der Blüte noch frisch und schön aus. Versäumt man aber diesen Komplettrückschnitt, welken die Blätter langsam dahin und die Pflanzen wirken schon im Hochsommer schlampig. Durch den Schnitt treiben sie neues kräftiges Laub, das kaum Frost erlebt hat. Dieser neue Austrieb bleibt dann bis weit in den Herbst gesund und ordentlich. Blütenstauden sollten nach dem Rückschnitt eine sanfte Portion biologischen Langzeitdüngers erhalten, damit sie auch im nächsten Jahr wieder üppig blühen können. Also, greifen Sie mutig zur Gartenschere und zögern Sie nicht, zur richtigen Zeit kräftig zurückzuschneiden.

Nehmen wir uns aber auch in der fleißigsten Gartenphase Zeit, um den Garten zu genießen! Beobachten wir die vielen Vögel und freuen wir uns an den ersten Schmetterlingen und Hummeln!

Ich wünsche Ihnen einen richtigen Wonnemonat Mai!
Ihre Gärtnermeisterin Gerlinde Blauensteiner