von Roman Josef Schwendt / Foto: Seidl

Wenn man sich die Veranstaltungskalender so ansieht, dann merkt man, dass alles wieder beim Alten ist: Konzerte, Fes-tivals, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Feste und Partys, so weit das Auge reicht. Wie nach einer langen Diät, wenn der Heißhunger einsetzt und man alles, was man zu fassen bekommt, verschlingt. Auf den Fotos, die derzeit von Konzerten durchs Netz kursieren, wimmelt es nur so von Fans, die sich ihre Dosis Livemusik am liebsten intravenös geben möchten – quer durch alle Bereiche und Genres. Ob in der Oper oder in der Strandbar – jeder will das Gefühl dieser „Freiheit“ wieder spüren. Selbst in den Schulen und Kindergärten wird wieder gefeiert. Dabei ist mir verstärkt aufgefallen, wie wichtig Musik für uns ist – diese Energie, die dabei entsteht, wenn eine Gruppe von Menschen musiziert. Wie wichtig gemeinsames Singen, Tanzen und Lachen sind. Haben Sie gewusst, dass die Lebenserwartung bis zu zehn Prozent steigen kann, wenn man regelmäßig Musik macht oder hört? Deshalb ist es so wichtig, bei den ganz Kleinen anzufangen. Und somit komme ich auch schon zu dem Punkt: Musikunterricht darf keine Frage des Geldes sein. In einer Volksschule zum Beispiel ist nur Geld für eine Musikklasse da. Falls sich zu viele Kinder für diese entscheiden, dann gibt es nicht zwei, sondern keine. Wie unlogisch ist das denn bitte? In Luxemburg wird ab dem Schuljahr 2022/2023 ein Großteil des Musikunterrichts, zu dem auch Sprechkunst- und Tanzunterricht gehören, in den öffentlichen Musikschulen kostenlos angeboten – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Das wäre doch was!

Herzlichst,
Roman Josef Schwendt
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