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Der heiße und trockene Hochsommer hat vielen Gärten ziemlich zugesetzt. Nützen wir den Herbst, um kluge Entscheidungen zu treffen, damit wir im nächsten – höchstwahrscheinlich wieder sehr heißen – Sommer unsere Gärten gut über die Runden bringen.
Eine gut durchdachte Wasserwirtschaft ist dabei ein wichtiger Punkt. Wasserklappen in den Fallrohren der Dachrinnen sind schnell angebracht. Mit Regentonnen und Trögen mit Sommerblumen kann man durchaus praktische, aber auch schöne Plätze schaffen. Großen Wasserbedarf haben nach dem heißen Sommer die Thujenhecken und alle großen Nadelgehölze. Bei alten Exemplaren kann es lebensrettend sein, jetzt für eine durchdringende Bewässerung zu sorgen. Hier haben sich druckkompensierende Tropfschläuche bewährt. Sie geben Wasser sehr langsam ab, sodass es gut versickern kann und nicht oberflächlich abfließt. Gießt man mit dem Schlauch, wirkt es zwar nass, 30 Zentimeter weiter unten ist es aber meist noch staubtrocken. Vieles, was jetzt welk aussieht, wird im nächsten Jahr wieder austreiben, wenn der Herbst ausreichend feucht ist oder kräftig gegossen wird. Die Rasenflächen werden auch von selber wieder grün, allerdings meist als Kräuterrasen. Die anspruchslosen, flachwachsenden Kräuter können besser mit Trockenheit umgehen als die feinen Rasengräser. Vor allem auf Böschungen sollte man überlegen, ob sich eine Pflanzung mit trockenheitsverträglichen Pflanzen (Lavendel, Fetthennen, Polsterstauden) nicht besser eignet als der alljährlich vertrocknete Rasen. Für die Gemüsegärten war es grundsätzlich ein guter Sommer. Waren die Beete gut gemulcht und damit vor Austrocknung geschützt, kann man sich über reiche Ernte freuen. Selbst mediterranes Gemüse konnte heuer gut ausreifen. Wenn Beete jetzt schon abgeerntet werden, kann man Mangold, Spinat oder Vogerlsalat ansäen. Werden die Pflanzen im Spätherbst nicht mehr abgeerntet, belässt man sie einfach im Beet. Sie treiben im Frühling schnell wieder aus und man hat sehr zeitig frisches Gemüse. Leere Beete werden mit Kompost oder biologischem Langzeitdünger versorgt, gemulcht und in die Ruhe geschickt.
Bei den Blütenstauden erwartet uns in den nächsten Wochen die Farbenpracht von Herbstastern, Anemonen, Fetthennen und Eisenhut. Sie geben den Insekten bis zum Frost reichlich Nahrung. Viele Astern leiden aufgrund der Trockenheit unter Mehltau. Hier helfen kräftige Wassergaben, das Laub zu erhalten, bis die Blütenpolster dicht blühen. Die Sommerblumen haben sich zum Großteil prächtig entwickelt. Bei häufigem Gießen werden aber auch Nährstoffe ausgeschwemmt. Will man bis Oktober schöne kompakte Sommerblumen haben, ist es höchste Zeit zu düngen. Ab Ende September kann man die Düngung dann gänzlich einstellen und die Pflanzen „ausherbs-teln“ lassen.
Für die Schwimmteiche und Biotope ist jetzt im Herbst wichtig, dass man möglichst viel organisches Material (Algen, Laub) aus dem Teich fischt und die Pflanzen stark zurückschneidet.
Der Spätsommer ist großartig, um die Zeit draußen noch einmal so richtig zu genießen. Ich wünsche Ihnen schöne Tage im Garten!
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin Gerlinde Blauensteiner