LAbg. Waltraud Ungersböck am Melkstand ihres Betriebs in der Gemeinde Scheiblingkirchen-Thernberg / Foto: Ungersböck
Man kommt derzeit nicht nach aufzuzählen, was alles teurer wird. Heimische Butter im Supermarkt? Fast schon ein Luxusprodukt. Ein Problem, das LAbg. Waltraud Ungersböck aus mehreren Perspektiven kennt. Sie betreibt nicht nur einen landwirtschaftlichen Betrieb in Scheiblingkirchen-Thernberg, sondern vertritt die Menschen in der Region auch im NÖ Landtag. Sie bekommt also aus erster Hand – und nicht immer freundlich – mit, wo die Probleme liegen. Am Beispiel der Butter: „Wir bekommen 40 Prozent mehr für die Milch die wir produzieren. Gleichzeitig sind die Kosten für Diesel, Kraftfutter oder jedes einzelne Ersatzteil wesentlich stärker gestiegen“, so Ungersböck. Von Energiekosten für Melk- oder Kühlanlagen ist dabei noch nicht die Rede. Sie fordert daher einen spürbaren Teuerungsausgleich – nicht nur für landwirtschaftliche Betriebe – um auch die regionale Versorgungssicherheit zu garantieren. Eine Forderung, die sie doch einfach mit in den NÖ Landtag nehmen könnte? „Das Land NÖ hat die Maßnahmen beschlossen, die es umsetzen kann, Stichwort Strompreisrabatt, Schulstartgeld, Pendlerhilfe oder Wohnbeihilfe. Es braucht nun rasch österreichweite Lösungen vom Bund“, so Ungersböck. Sie fürchte dass der Stellenwert, den regionale Produkte in den letzten Jahren gewonnen haben, wieder sinken könnte. „Unsere Aufgabe ist es, die heimische Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen, für die Rahmenbedingungen die das auch in Zukunft möglich machen, es nun der Bund zuständig“, so Ungersböck. Sie sieht aber einen Lichtblick in Sachen heimische Produkte. Eine jahrelange Forderung muss ab Jänner 2023 in die Praxis umgesetzt werden: die Herkunftskennzeichnung auf Lebensmitteln. „Unsere Hoffnung ist, dass die Kunden so endlich erkennen können, wo Produkte wirklich her sind und sich daher leichter für heimische Lebensmittel entscheiden können.“