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Die milden Temperaturen zum Jahreswechsel haben uns am Winter etwas zweifeln lassen, aber die Kälte wird auch heuer nicht ausbleiben. Was können wir um diese Jahreszeit für unsere Gärten tun?

Jetzt ist die richtige Zeit, um bei einem Spaziergang den Gehölzbestand zu beurteilen. Welche Sträucher muss man im Frühling auslichten? Ist Schneebruch zu entfernen? Sind die Bäume ausbalanciert oder muss ein Ast entfernt werden? Aber Vorsicht: Birke, Ahorn und Nussbaum dürfen im Frühling nicht geschnitten werden! Ihr Saftstrom ist im Frühling schon so stark, dass sie bei Schnittmaßnahmen zu viel Pflanzensaft verlieren würden.

Ich empfehle, die ruhige Zeit zu nützen, um die Gartenaufzeichnungen vom vergangenen Jahr durchzusehen und ausgiebig über die Pläne für dieses Jahr nachzudenken. Der Beet-Plan für den Gemüsegarten kann schon gemacht werden. Jetzt ist noch Zeit, um über Fruchtfolge und die richtigen Mischkulturpartner gründlich nachzudenken. Wer im Frühling neue Pflanzen ausprobieren will, tut gut daran, Sorten schon jetzt auszuwählen und zu bestellen. Es beginnt bald die Zeit der Aussaat für einige Fruchtgemüse, denn Tomaten, Paprika, Chili und Melanzani haben eine lange Entwicklungszeit. Gemüsepflanzen selber zu ziehen, ist im Winter eine schöne Beschäftigung.

Wer ein Gewächshaus bewirtschaftet, sollte bei Sonnenschein und warmer Witterung nicht auf’s Gießen vergessen – selbst wenn die Beete leer sind! Trocknet die Erde komplett aus, stirbt vieles vom wichtigen Bodenleben ab. Auch auf regelmäßige Lüftung muss geachtet werden, damit sich Schimmelpilze nicht ausbreiten können.

In manchen Gärten ist heuer der Maulwurf sehr fleißig. Sehen wir es positiv! Wenn man bei milder Witterung ein regengeschütztes Depot mit Maulwurferde anlegt, steht einem den ganzen Frühling feinkrümlige und unkrautfreie Erde zur Verfügung. Mit etwas Quarzsand und Kompost vermischt, kann man sie gut für die Anzucht von Pflanzen verwenden. Auch der Kompost freut sich über etwas Erde, weil im Winter ja eher nur sehr nasse Rückstände aus der Küche anfallen. Je früher man die Haufen von der Rasenfläche entfernt, umso besser. Generell ist die kalte Jahreszeit ideal dafür, sich in Gartenliteratur zu vertiefen. Wenn es draußen erst wieder richtig losgeht, fehlt dazu meistens die Zeit. Ob es Bücher über Blütenstauden sind, um dem Garten im kommenden Jahr mehr Farbe zu verleihen, oder Fachliteratur über Wegebau im Garten – die Auswahl im guten Fachhandel ist groß und man lernt nie aus! Nützen wir die Zeit, lernen wir dazu, machen wir Pläne und freuen wir uns gemeinsam darauf, bald wieder in unseren Gärten so richtig loslegen zu können! Ich wünsch Ihnen gemütliche Wintertage – vergessen Sie bitte nicht auf die regelmäßige Fütterung unserer Vögel!

Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner