Irene Hruby mit dem Team des Boten aus der Buckligen Welt aus dem Jahr 2018 (v.li.): Katrin Scherz-Kogelbauer, Irene Hruby, Karin Egerer und Cornelia Rehberger / Fotos: Hruby, Tina King
Die Reihe an Menschen, die zur Verabschiedung zum Waldfriedhof in Bad Erlach gekommen waren, war lange. Am 9. Februar verstarb Irene Hruby, langjährige Obfrau des Fremdenverkehrs- und Dorferneuerungsvereins Bad Erlach, Journalistin, aber vor allem eines: eine Freundin und unsere Kollegin. Sie wird fehlen – nicht nur uns beim „Boten“, sondern allen, die das Glück hatten, sie kennengelernt zu haben.
An die geborene Unterhalterin, die mit ihrer Eloquenz, Schlagfertigkeit und Zuversicht noch den größten Pessimisten davon überzeugen konnte, dass alles gut werden würde, erinnerte sich ihre Freundin seit Kindertagen an ihre Zeit mit Irene Hruby. Ihr Brief wurde im Rahmen der Trauerfeier ebenso verlesen wie jener ihrer beiden Kinder, die sich an die Mama erinnerten, die immer bedingungslos an ihrer Seite stand. Bedingungslos, das konnte Irene auch bei ihrem Engagement in ihrer Heimatgemeinde Bad Erlach sein. Nämlich dann, wenn es darum ging, sich einzusetzen und für die Allgemeinheit wichtige Projekte umzusetzen. Als langjährige Obfrau des Fremden- und Dorferneuerungsvereins und im Tourismusbüro der Thermengemeinden hat sie sich dafür eingesetzt, die Gemeinde ein Stück lebenswerter zu machen und Wichtiges zu erhalten. Zu ihren Herzensprojekten gehörte die Sanierung der Ulrichskirche beim Waldfriedhof ebenso wie das Projekt „Altes Spritzenhaus“. Dort, wo sie mit ihren Mitstreitern jahrelang den Bauernmarkt organisierte, wurde gemeinsam mit Künstlerin Christine Buchner ein neues Wahrzeichen für die Gemeinde geschaffen. Das „Alte Spritzenhaus“ mit seiner kunstvollen Bemalung ist aber nur eines der sichtbarsten Zeichen ihres Engagements: ob als Moderatorin bei den Faschingssitzungen oder bei der Organisation vieler anderer Veranstaltungen, die dazu dienten, Menschen zusammenzubringen, miteinander zu reden und zuzuhören.
Ich habe Irene kennengelernt, als sie im Rahmen einer Pressekonferenz die Pläne einer Gemeindeführung zerpflückte, weil es dafür keinerlei Umsetzungsmöglichkeiten gab. Das war es, was sie am meisten aufregen konnte: „Dampfplauderer“, wie sie das bezeichnete. Später war Irene viele Jahre Teil des „Bote“-Teams, einfach weil das perfekt gepasst hat – jemand, der für die Region brennt, aber sich gleichzeitig nicht vereinnamen lässt. Ein Mensch mit ganz großem Herzen und einem vernünftigen Maß an Skepsis. Unsere Telefonate beendete sie immer mit „Halt die Ohren steif, Mädchen!“ Das machen wir, liebe Irene, auch wenn du uns sehr fehlen wirst …