Von links: Brian Freunek, Lukas Hinterleitner, Thomas Vollmer und Matthias Neumüller entwickeln zeitgemäße Lösungen mit praktischen
Nutzen / Foto: Rehberger
Der neue Dorfladen in Lichtenegg bietet landwirtschaftliche Produkte und Kunsthandwerk aus der Region. Die Warenanlieferung und der Einkauf funktionieren dabei ganz ohne Personal. Dass das Konzept trotzdem wie am Schnürchen klappt, liegt an einem innovativen Kassen- und Warenwirtschaftssystem, das vier junge Herren aus der Buckligen Welt entwickelt und umgesetzt haben.
Der Ende letzten Jahres eröffnete Dorfladen in Lichtenegg ist aus einer gemeinsamen Ini-tiative von regionalen Direktvermarktern und der Gemeinde entstanden. Schon zuvor wurden in einer umgebauten Telefonzelle Köstlichkeiten aus der Region verkauft. Nun wollte man das Konzept erweitern und ein Shop wurde gebaut. Es stellte sich die Frage nach dem laufenden Betrieb. Personalkos-ten sind hoch, vor allem mit kundenfreundlichen Öffnungszeiten. Also holte man sich Unterstützung von vier IT-Experten aus der Region. Brian Freunek, Lukas Hinterleitner, Thomas Vollmer und Matthias Neumüller stammen aus Krumbach bzw. Bad Schönau und haben allesamt eine Ausbildung im IT- bzw. Technik-Bereich absolviert. Seit sie zehn Jahre alt sind, verbindet sie eine Freundschaft und mit der Gründung ihrer eigenen Firma InnoTechnologies nun auch ein gemeinsames berufliches Projekt.
Dass sie schließlich für die gesamte technische Umsetzung des Selbstbedienungs-Dorfladens verantwortlich sind, war eine wichtige Chance für das noch junge Unternehmen, um sich zu beweisen.
Digitaler Einkauf im Dorf
Wir haben zunächst über einen ‚digitalen Türrahmen‘ nachgedacht, allerdings sind dafür in Österreich die rechtlichen Barrieren in Sachen Datenschutz noch zu hoch“, so Thomas Vollmer. Also tüftelten sie weiter an ihrer innovativen Idee und fanden schließlich mit dem Verein in Lichtenegg einen Projektpartner, der auf der Suche nach genau solchen Lösungen war. Das Ergebnis ist nun ein reibungsloser Einkauf, täglich von 6 bis 22 Uhr. Der Kunde betritt den Shop, sucht sich seine Waren aus, scannt das QR-Etikett, bezahlt mit Karte oder Gutschein – fertig. Ähnlich praktisch ist das System auch für Lieferanten, die über das System ihre Warenwirtschaft auf einen Blick sehen, vor Ort Etiketten für ihre Produkte ausdrucken können und benachrichtigt werden, wenn Dinge ablaufen oder nachgeschlichtet werden müssen. Dass Lieferung und Einkauf rechtzeitig zur Eröffnung so reibungslos funktionierten, liegt auch an so manchen durchgearbeiteten Nächten der vier Experten, bis wirklich alles so klappte, wie es soll. Nun haben sie mit dem Dorfladen aber eine Referenz für ein innovatives Dorfladen-System, das sicher auch in anderen Gemeinden Interesse wecken wird.