Fotos (3): Egerer; Grafik: Scherz-Kogelbauer

Wir stellen heute gleich zwei Wanderrouten vor, eine für sportlich ambitionierte Wanderer und eine kleinere Runde. Doch alle beiden haben das gleiche Ziel: die „Lehen-Kapellen“, die zwar zur Gemeinde Kirchberg gehören, doch geografisch gesehen näher bei Otterthal liegen. Das Besondere daran: Hier findet man eine von wenigen erhaltenen alten Kapellen, die der neuen nicht weichen musste. Die neue wurde einfach daneben gebaut. Noch heute findet hier am 1. Mai eine gut besuchte Heilige Messe unter freiem Himmel statt.

Wir starten für beide Rundwege bei der Abzweigung ins Alpltal. Zuerst widmen wir uns der längeren, aber dafür aussichtsreicheren Tour. 

Panorama inbegriffen

Bei guter Fernsicht wird man mit Ausblicken auf Schneeberg, Rax, Hohe Wand und natürlich den Otter belohnt. Sogar bis in die Bucklige Welt kann man von verschiedenen Punkten aus sehen.

Wir starten also kurz nach der Abzweigung ins Alpltal, wo uns ein gelber Wegweiser nach links Richtung Kirchberger Panoramaweg führt. Dieser gut markierten Strecke folgen wir stetig bergauf auf schönen Waldpfaden, bis wir zur sogenannten „Holzgasse“ kommen. Hier haben wir schon eine Höhe von 800 Metern erreicht. Rechts unter dem Weg befindet sich ein Gehöft. Hier teilen sich die Wege. Links führt die Panoramaroute Richtung Kirchberg. Wir nehmen den mittleren ziemlich ausgewaschenen und steilen Traktorweg. Ab hier ist der Weg nicht mehr markiert. Diesem folgen wir nun bergauf in zwei Steilstücken sicher eine Dreiviertelstunde, bevor ein schon angewachsener Forstweg scharf nach rechts abzweigt. Hier haben wir den höchsten Punkt fast erreicht. Dieser führt uns schnurstracks auf eine breitere Forststraße, der wir relativ lange, aber dafür nur mehr bergab folgen. 

Funktionstüchtige Mühle am Weg

Sobald wir aus dem Wald herauskommen, erblicken wir schon die ersten Gehöfte. Bevor wir wieder in die „Zivilisation“ zurückkehren, können wir an der linken Wegseite ein kleines Bächlein samt Mühle bewundern. Sie gehört der Familie Fahrner und ist noch in Verwendung. Bald darauf erreichen wir auf eine Asphaltstraße, wo wir rechts zum Bauernhof der Familie kommen. Wir spazieren die Asphaltstraße weiter bis zu einer Kreuzung. Wir marschieren geradeaus weiter und schon bald stehen wir auf einer Waldlichtung mit den beiden Kapellen. Hier lädt ein Bankerl zur Rast ein.

Abstieg über Wiesen

Wir wandern weiter an den Kapellen vorbei auf die Wiese hinaus, halten uns rechts entlang des Waldrandes und biegen dann links hinunter, immer am Waldrand entlang. Nach circa zehn Minuten wechseln wir auf die rechte Seite der Wiese, denn hier führt ein sichtbarer Traktorweg immer geradeaus am Wiesenrand weiter bergab, bis wir schließlich in den Wald eintauchen. Bald kommen wir an eine Weggabelung, an der ein kleines Wegkreuz steht. Wir  marschieren gerade weiter, bis wir aus dem Wald heraus auf einen größeren Umkehrplatz mit Heuballen kommen. Wir überqueren diesen geradeaus und wandern weiter den Feldrand hinunter, bis wir irgendwann die Straße ins Alpltal erreichen. Das letzte Stück legen wir darauf zurück.

Insgesamt müssen wir auf den knapp zehn Kilometern 465 Höhenmeter bewältigen. Die reine Gehzeit beträgt bei mittlerer Kondition circa drei Stunden. Einkehr gibt es keine, daher sollte man Getränke und Jause mitnehmen.

Zur Erleichterung der Routenplanung kann eine Wander-App zu Hilfe genommen werden. Alle Wege sind durchgängig gut begehbar.

Kurzroute

Hier starten wir in der anderen Richtung. Wir wandern die Asphaltstraße von der Abzweigung ins Alpltal bis zur ersten Siedlungszufahrt, die uns nach rechts führt. Nach dem letzten Haus beginnt ein Feldweg. Kurz bevor es rechts an Wiesen und am Waldrand bergauf geht, zweigen wir links zu einem kleinen Gatter ab und gelangen so auf die andere Seite des Wiesenrandes, dem wir rechts bergauf folgen. Hier stoßen wir auf den Platz mit den Heuballen, den wir überqueren und links in den Waldweg einsteigen. 

Danach geht es immer geradeaus, stetig bergan bis zur Wiese, wo wir immer gerade am Wiesenrand entlanggehen. Irgendwann endet der Weg und wir wechseln auf die andere Feldseite nach rechts, bis wir zu besagtem Wald kommen, wo auch ein Sender steht, der im Übrigen ein guter Anhaltspunkt ist. Wir betreten ihn und schon sind wir bei den Kapellen. 

Nun kann man entweder der Straße nach Otterthal hinunter folgen oder wir nehmen, was die schönere Variante ist, den gleichen Weg zurück bis zu den Heuballen und biegen dann nach links ab. Hier kommen wir zum Verlobungsweg und können über das Feld hinunter – hier gibt es sogar eine Markierung  – bis nach Otterthal zum Gasthaus Rottensteiner und schließlich auf dem Radweg zurück zum Auto wandern. Hier braucht man maximal eineinhalb Stunden für die ganze Strecke.