Fotos: Dominik Hrebenko (2), Sterntalerhof (2)

Der Sterntalerhof in Loipersdorf-Kitzladen im benachbarten Burgenland hat eine Mission: Kindern und deren Familien, die nicht wissen, wie lange es noch ein gemeinsames Morgen geben wird, ein Gefühl der Geborgenheit und Lebensfreude zu vermitteln.  Heuer feiert das „Hospiz für Kinder und Familien“ sein
25. Jubiläum.

Wenn man Veranstaltungen besucht, die für den guten Zweck organisiert werden, dann taucht auch in der Buckligen Welt und dem Wechselland immer wieder eine Institution auf: der Sterntalerhof. Der „Bote“ hat sich anlässlich des 25. Geburtstags angesehen, was diese Einrichtung so besonders macht. Im Sommer fand der Festakt zum Jubiläum statt. Mit dabei waren auch die beiden Gründer, Peter Kai und Regina Heimhilcher.

Auf die Frage, warum die beiden vor 25 Jahren ausgerechnet ein Kinderhospiz gegründet haben, erklärt Kai die Beweggründe so: „Ich habe es als Seelsorger in Spitälern wie St. Anna und AKH 20 Jahre lang erlebt, immer und immer wieder: Die schwere Erkrankung eines Kindes erschüttert die gesamte Familie. Das kranke Kind ist für Wochen bzw. Monate im Spital, Mutter und Vater sind an den Grenzen ihrer Belastbarkeit, für die gesunden Geschwisterkinder hat niemand Zeit. Und irgendwann droht die Familie aueinanderzubrechen.“

Profi-Team und ein großes Netzwerk

So entstand 1998 der Sterntalerhof. Ein Hospiz im ursprünglichen Sinn des Begriffs, nämlich eine Herberge, wo die gesamte Familie zur Ruhe kommen und Kraft tanken kann, um wieder zurück in den Alltag zu finden.

Das Ziel in den Anfangsjahren war klar: aus einer idealistischen Privatinitiative eine professionelle Organisation zu entwickeln. „Ehrlich gesagt ist es manchmal gut, wenn man im Vorhinein nicht weiß, wie beschwerlich ein Weg wird“, schmunzelt der Geschäftsführer des Sterntalerhofs Harald Jankovits im Rückblick.

Seit 2006 führt er den Sterntalerhof, wobei er zuvor schon ehrenamtlich tätig war. „Das Ziel war, ein professionelles interdisziplinäres Team aufzubauen, getragen von einem zivilgesellschaftlichen Netzwerk. Wenn man so will, ging es darum, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen“, erinnert sich Jankovits an die Anfänge, auch wenn es nicht immer ganz einfach war.  „In den ersten Jahren war es eine enorme Herausforderung, den Basisbetrieb aufrechtzuerhalten und im organisatorischen wie fachlichen Bereich seriöse Strukturen zu etablieren. Vor diesem Hintergrund dürfen wir auch ein bisschen stolz sein, dass wir in all diesen Jahren Tausende von Menschen begleitet haben, und das in Zigtausenden Therapieeinheiten.“

Familie im Zentrum

Besonders wichtig ist es ihm zu betonen, dass am Sterntalerhof immer die ganze Familie im Fokus steht. „Unser Hospizarzt bringt es immer wieder mit den Worten auf den Punkt: Wenn ein Kind erkrankt, erkrankt die ganze Familie. Es ist vom ersten Tag an die ,DNA’ unserer Arbeit, immer das gesamte Familiensystem psychosozial zu stabilisieren. Denn so sehr keine Familie wie die andere ist und es daher gilt, unsere Betreuung immer wieder neu anzupassen, so klar ist das gemeinsame Ziel Woche für Woche: Die Familie zurück in einen ganz ,normalen’ Alltag zu begleiten!“

Bis heute finanziert sich der Sterntalerhof ausschließlich über private Initiativen und so ist im Laufe der Jahre eine richtige „Sterntaler-Familie“ entstanden.

Immer wieder wird bei Veranstaltungen gesammelt, doch man kann auch direkt unter sterntalerhof.at einen Beitrag leisten. Unter schenkenhilft.at gibt es die Geschenkboxen vom Sterntalerhof zu kaufen – mit Produkten von regionalen Produzenten, die sich uneigennützig einbringen. „Gerade zu Weihnachten sind dies beliebte Geschenke, weil man doppelt Freude bereitet: dem Beschenkten wie auch ‚unseren‘ Familien, weil deren Reinerlös der Arbeit am Sterntalerhof zugutekommt“, so Jankovits.

Bild links: Sterntalerhof-GF Harald Jankovits; Bild rechts: die beiden Gründer Peter Kai und Regina Heimhilcher beim Festakt am Sterntalerhof