Stefan und Martin Görg führen seit 1.Jänner das Kupfer-Dachl und werden es in „Görg“ umbenennen / Fotos: Schwendenwein, Görg (3)
30 Jahre nach der Eröffnung haben Stefan und Martin Görg mit Jahresbeginn den elterlichen Betrieb in Eichbüchl (Katzelsdorf) übernommen und wollen ihrer Leidenschaft treu bleiben – durchaus mit neuen Akzenten.
Martin und Stefan Görg stecken die Köpfe zusammen. In der Gaststube ihres „Kupfer-Dachl“ tüfteln sie an der neuen Speisekarte. Noch ist es ruhig hier, doch später am Tag werden sie hier wieder ihre Gäste bewirten.
„Die Speisekarte kreieren wir gemeinsam“, erzählen sie. Und auch sonst teilen sie sich die Verantwortung in ihrem Lokal, das seit 1. Jänner offiziell von ihnen betrieben wird und bald auch unter einem neuen Namen – Görg – geführt werden soll.
30 Jahre lang haben ihre Eltern Karl und Gerti Görg ihr Kupfer-Dachl (anfänglich noch „s’Kupferdachl“) zu einer Institution in Katzelsdorf gemacht. Ihr Versprechen war es stets, gute Küche auf hohem Niveau anzubieten. Bestätigt wurde das spätestens durch die Hauben des Restaurantführers „Gault Millau“. Seit 2008 erhält die Familie regelmäßig diese Auszeichnung. Mittlerweile hält das Restaurant bei drei Hauben mit 15 Punkten.
Von Anfang an im Restaurant dabei waren die beiden Söhne Stefan und Martin. Als Kinder malten sie sich aus, wer einmal bei wem angestellt sein würde. Heute lachen sie darüber: „Wir machen es 50:50, sind beide die Chefs“, erklären sie beim gemütlichen Gespräch in der Gaststube.
Nachhaltig und regional die Welt verbessern
Seit 2016 sind die beiden zurück im elterlichen Betrieb. Beide haben ihre Ausbildung in renommierten Restaurants im In- und Ausland absolviert, wo sie auch noch die Jahre danach tätig waren. Zurück in Eichbüchl brachten sie ihr Wissen auch in den elterlichen Betrieb ein. Heute sehen sie das als einen großen Vorteil: „Unsere Gäste können sich darauf verlassen, dass es ein nahtloser Übergang ist“, sind sie überzeugt. Außerdem werden auch Gerti und Karl in Zukunft weiterhin zur Seite stehen. „Wir wissen zwar, dass sie früher oder später auch in Pension gehen werden“, erklärt Stefan. „Aber wir sind ihnen sehr dankbar für ihre Unterstützung und alles, was sie an Vorarbeit für uns geleistet haben“, ergänzt Martin.
Ändern wird sich nach und nach der Außenauftritt des Lokals. „Wir wollen modernisieren“, sind sich die Brüder einig. Die Küche soll vergrößert werden, um flexibler zu sein, und auch für die Gaststube gibt es Pläne. Umgesetzt wird aber alles Schritt für Schritt. „Wir haben bemerkt: Alles auf einmal wäre zu viel geworden“, erklären die beiden.
Am offensichtlichsten wird zunächst einmal die bevorstehende Namensänderung sein. „Wir sind ein Familienbetrieb, und welcher Name würde dazu besser passen als der Familienname?“, erklären sie, warum das Restaurant künftig „Görg“ heißen soll.
Trotz neuer Akzente wird aber der Fokus weiterhin auf dem liegen, was ihr Restaurant kulinarisch ausmacht: Genuss, Nachhaltigkeit, Regionalität. So sehen sie sich auch in der Region positioniert. Deshalb waren sie am 4. März auch bei „Haubenkoch trifft Hüttenwirt“ auf der Raxalm dabei.
Wenn am Jahresende dann die Restaurantführer ihre Bewertungen vergeben, sei das auch ein wenig wie eine Zeugnisvergabe. Und auch wenn den beiden nicht darauf ankommt, einen Punkt mehr oder weniger zu haben, ist ihnen eines doch wichtig: „Wir wollen mit nachhaltigem Genuss eine bessere Welt erschaffen.“
Das Kupfer-Dachl wurde vor 30 Jahren von Gerti und Karl Görg eröffnet. Seit 2008 lässt sich hier Haubenküche genießen