Fotos: Egerer (5); Grafik: Scherz-Kogelbauer
Heute wandern wir zu einem geschichtsträchtigen, wenngleich auch schaurigen Ort. Unser Ziel ist der Gerichtsberg, ein Hügel, der an der Langegger Straße liegt. Vermutlich um 1529 dürften hier drei Türme samt Galgen errichtet worden sein, von denen heute aber nur noch Steinfragmente erhalten sind. Sie waren damals vom ganzen Ort Aspang aus gut sichtbar und dienten als Abschreckung.
Wir starten unsere Wanderung nach dem Gebäude der ehemaligen Hoferfiliale, wo man unter der Straßenbrücke sein Auto parken kann. Dann spaziert man zuerst auf Asphalt Richtung Chotekpromenade, die auch mit einem Sackgassenschild gekennzeichnet ist. Links hinauf führt die Straße Richtung Langegg. Wir wandern jedoch gerade weiter unter der Eisenbahnbrücke hindurch und an den Häusern vorbei. Wenn die Asphaltstraße endet, führt uns ein schmaler Pfad in den Wald, der zunächst am Bach entlangführt. Wir folgen diesem Pfad bis zu einer Kreuzung mit einem Forstweg, der relativ steil nach links hinaufführt. Diesen müssen wir nun erklimmen und dabei die meisten Höhenmeter auf dieser Wanderung überwinden. Der Aufstieg dauert aber nicht lange und wir kreuzen bald eine breitere Forststraße, die wir überqueren und weiter den Hügel hinaufmarschieren. Bei einer Rechtskurve schwenken auch wir nach rechts und folgen dem Forstweg bis zur Asphaltstraße nach Langegg. Hier wandern wir noch ein gutes Stück, bis rechts von uns ein felsdurchzogener Hügel auftaucht.
Schaurige Zeitzeugen
Hier biegen wir rechts in den lichten Wald hinein, wo uns ein ganz schmaler Pfad nach nur wenigen Metern direkt zu den Steinfragmenten führt, auf denen früher einmal drei massive, mit kleinen Dächern bekrönte Mauerpfeiler, auf denen Holzbalken lagen, standen. Hier wurde bei Bedarf der Strick zum Erhängen befestigt.
Nachdem wir gedanklich ins gruselige 16. Jahrhundert geschickt worden sind, folgen wir weiter dem Pfad, der uns wieder auf die Langegger Straße führt. Dieser folgen wir nun aus dem Wald heraus und haben einen schönen Weitblick auf die umliegenden Wiesen und Wälder. Wir wandern weiter, kommen bei einem Marterl vorbei und sehen linker Hand eine Zubringerstraße zu einem Gehöft. Genau hier biegen wir aber rechts in einen Traktorweg ein, der am Feldrand hinunter in den Wald führt. Gleich nach einer Linkskurve müssen wir diesen aber verlassen und einen schmalen, nicht sehr gut sichtbaren Pfad rechts bergab einschlagen, um auf den Forstweg zu kommen, der uns wieder zum Ausgangspunkt zurückbringt. Dieser Traktorweg ist wieder schön breit und schon etwas angewachsen. Diesem folgen wir immer geradeaus, bis wir wieder zur Kreuzung von den zwei Forststraßen kommen, die wir beim Hinweg bergauf gequert haben. Auf dem Weg dorthin begegnen uns viele knorrige, verwachsene Bäume, die ersten Frühlingsblumen und Felsformationen am Wegesrand. Das letzte Stück, bei der Kreuzung biegen wir links hinunter in den steilen Forstweg und dann rechts auf den Steig, ist identisch mit dem Hinweg. Wir brauchen für die ganze Runde von insgesamt viereinhalb Kilometern eineinhalb Stunden. 198 Höhenmeter sind zu bewältigen
Zweite Variante
Man könnte aber auf der Langegger Straße noch weiter wandern bis zu einem Pfeil „Grüne Wiese“. Hier biegen wir rechts ab und könnten dann auch noch die 1.000-jährige Eiche „mitnehmen“. Diese befindet sich zwar in Privatbesitz und das Grundstück darf somit nicht betreten werden, aber man sieht sie von Weitem. Wenn wir weiterwandern gelangen wir wieder auf „unseren“ Forstweg, der uns zur besagten Kreuzung zurückführt. Hier muss man aber eine Stunde mehr Gehzeit veranschlagen. Einkehr gibt es unterwegs keine, nur in Aspang.