Foto: Egerer
Über 23 Jahre seines Lebens, ab 1909, genoss der Dichter und zweimalige Burgtheaterdirektor (1881–1932) hier Sommer- und Winterfrische (Hotel Windbichler, Pension Erika, Haus der Wäscherin Plank). Er fand Linderung seines körperlichen Leidens, Ruhe für seine Seele – und vor allem die Atmosphäre für schöpferische Tätigkeit: „Immer tiefer fühle ich, dass dort die Heimat meines Geistes, meiner gesamten Vitalität ist. Ich werde nie mehr, um zu arbeiten, woanders hingehen als nach Mönichkirchen.“
Gekränkter Bürgermeister
Der geschäftige Fremdenverkehrsort und seine Bewohner lieferten Wildgans aber auch Idee und Grundlage für sein Hexameterepos „Kirbisch oder Der Gendarm, die Schande und das Glück“ (1927), das größtenteils hier entstand. „Übelbach ist nicht Mönichkirchen, Übelbach ist, (…) die Welt“, muss sich Wildgans nach dem Erscheinen des Buches gegenüber dem gekränkten Bürgermeister Karl Binder rechtfertigen. Tatsächlich ist „Mönichkirchen“ aber deutlich spürbar, sei es in den meisten Schauplätzen der Handlung, sei es in wichtigen Figuren wie der des „Fürbaß Romanus Ägid, des lendengewaltigen Selchers“, die eben dem Bürgermeister ein literarisches Denkmal setzt.
1950 wurde „Kirbisch“ mit Paula Wessely in der Hauptrolle verfilmt („Cordula“; Drehbuch: Max Mell), 1986 von Heinrich Gattermeyer vertont („Kirbisch-Suite“).
Zum 75. Todestag des Autors gestaltet der Mönichkirchner Dorferneuerungsverein einen „Anton-Wildgans-Themenweg“, der Sie zu diesen Schauplätzen führt und Sie mit den Charakteren der Handlung und ihren Vorbildern bekanntmacht.
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DEV Mönichkirchen,
Mag. Dietmar Orglmeister,
2872 Mönichkirchen