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Dieses Jahr hatten wir einen schwierigen Start ins Gartenjahr: kaum war der Schreck über den Frost vorbei, kam der ausdauernde Regen, zum Teil auch Hagel und Überschwemmungen. Aber auch hier können wir unseren Gärten gut helfen:

Starkregen verdichtet vor allem die Bodenoberfläche. In Pflanzungen, die gut gemulcht waren, zeigt das wenig Auswirkung. Gerade bei schwierigen Wetterbedingungen zeigt sich, wie wertvoll eine gute Bodenabdeckung ist.

Gegen Hagel ist nun tatsächlich kein Kraut gewachsen. Um eine spätere Pilzinfektion zu vermeiden, sollten die beschädigten Blätter weggepflückt werden. Das beschädigte Laub wird sonst, wie die Natur es vorsieht, von Pilzen langsam zerlegt, damit wieder Humus daraus wird. Besser wir pflücken die schadhaften Blätter selber weg. Bei stark zerstörten Blütenstauden hilft immer ein Rückschnitt auf etwa 15 Zentimeter. Meistens blühen sie danach noch einmal, aber eben später.

Kein Schaden, wo kein Nutzen ist! Unsere Schwimm- und Gartenteiche haben den vielen Regen genossen. Nach der Algenblüte im Frühling ist in den meisten Teichen das Wasser jetzt viel klarer als normalerweise um diese Jahreszeit. Der Grund: Unser Brunnen- und Leitungswasser weist zum Teil einen sehr hohen Phosphorgehalt auf. Phosphor im Wasser ist der Hauptgrund für Algenwachstum. Im Regenwasser finden wir keinen Phosphor – es ist also das ideale Wasser zum Auffüllen von Teichen. Aber: Vorsicht bei Nachfüllung direkt über die Dachrinne! Auf den Dachflächen legt sich Blütenstaub (viel Phosphor) ab, der dann mit dem Regen direkt ins Teichwasser gelangt.

Im Juni ist Schädlingszeit schlechthin im Garten. Läuse machen sich über die Blütenknospen her, Kartoffelkäfer suchen ihre Lieblingssorten aus und die Schnecken treiben ihr nächtliches Unwesen. Was tun mit all dem unliebsamen Kleingetier? Das Wichtigste ist Geduld! Die Blattläuse werden in den nächsten Wochen von den nachtaktiven Ohrenschlüpfern gefressen. Die Larve der Marienkäfer macht sich ebenfalls über die Blattläuse her. Geduld braucht man, weil immer zuerst die Schädlinge in ausreichender Population auftreten müssen, bevor sich die Nützlinge auf den Weg machen. Das kann schon einmal eine Weile dauern. Bei Kartoffelkäfern und Schnecken, die heuer sehr fleißig sind, hilft am besten das Absammeln, zeitig in der Früh oder am frühen Abend. 

Die Natur hält immer wieder Überraschungen für uns bereit. Lassen wir uns nicht verärgern oder entmutigen, nehmen wir einen Ertragsverlust gelassen in Kauf, stellen wir Nützlingsquartiere und Vogeltränken auf und freuen wir uns gemeinsam auf einen wunderschönen Sommer!

Ich wünsche Ihnen viele schöne Stunden im Garten!

Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner

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