Fotos: Egerer (4); Grafik: Scherz-Kogelbauer
Unsere heutige Wanderung bietet die perfekte Möglichkeit, in alle Schönheiten der Buckligen Welt einzutauchen. Eine wundervolle Rundtour auf teils alten Pfaden führt uns von Hollenthon nach Stickelberg zur kleinen Fatima-Wallfahrtskirche. Doch auch auf dem Weg dorthin finden wir einige stumme Zeugen der Vergangenheit.
Wir starten unsere Tour beim Gemeindeamt in Hollenthon. Genau gegenüber davon erblicken wir die „hohle Tanne“, die dem Ort ihren Namen gegeben hat (siehe geschichtlicher Teil). Wir wandern am Gehsteig in nördlicher Richtung daran vorbei und folgen dem Straßenverlauf Richtung Sportplatz. Kurz danach erblicken wir auf der linken Straßenseite die „Zehetbauerkapelle“, wo wir auch die Hinweistafeln der Mountainbikestrecke der Stickelbergrunde finden. Dieser folgen wir bergauf auf einem Karrenweg. Bald erreichen wir den Gollingriegel. Hier befindet sich ein Hochstand. Achtung: Wir nehmen den etwas verwachsenen Weg am Hochstand vorbei, nicht den Schotterweg links hinauf.
Historische Ringwallanlage
Schließlich erreichen wir den Wald und wandern einen alten Hohlweg entlang, wobei wir uns noch immer auf der Bikestrecke befinden. Es geht stetig bergauf bis wir eine Kapelle, das „Rote Kreuz“, erreichen. Diese wurde bereits 1830 als gemauertes Kreuz erwähnt und liegt an einer nicht datierbaren ehemaligen Ringwallanlage.
Hier folgen wir der wenig befahrenen Asphaltstraße ungefähr 50 Meter, bevor es wieder rechts in den Wald hineingeht. Wir spazieren vorbei an zwei Steinbrüchen und dann rechts den Weg in den Wald hinein, nicht hinunter auf die Straße, wo sich ein Schranken befindet. Hier passieren wir noch eine Kapelle, dann wird der Weg ein wenig verwachsen, bis wir wieder die Straße erreichen. Dieser folgen wir ca. 100 Meter, bevor wir bei einer Milchkanne und einer großen Tafel rechts wieder in den Wald eintauchen. Bald darauf beginnt der schönste Teil der Wanderung.
Herrliche Ausblicke
Wir haben nun den höchsten Punkt, fast 800 Meter Seehöhe erreicht, kommen aus dem Wald heraus und erblicken linker Hand das Windrad in Lichtenegg und dahinter die Kirche Maria Schnee und die Berge des Wechselgebietes. Rechts steht ein Reiterhof, hier wandern wir vorbei auf einem Wiesenweg, der uns irgendwann zu einer asphaltierten Zufahrtsstraße führt. Hier entdecken wir gelbe Wegtafeln Richtung Wiesmath. Dieser folgen wir nach rechts dem Straßenverlauf abwärts bis kurz vor ein Gehöft. Hier weisen uns Tafeln den Weg links hinunter auf einen Waldsteig. Dieser mündet in einen Feldweg und bietet uns herrliche Ausblicke auf die Bucklige Welt und die Kirchen von Wiesmath. Immer leicht bergab, alles in üppigem Grün, entdecken wir schon bald unter uns die Ruine Stickelberg, die sich in Privatbesitz befindet.
Der wunderschöne Feldweg endet in dem kleinen Ort Stickelberg, wo sich ein Gasthaus befindet, welches am Wochenende geöffnet hat. Nun besichtigen wir die kleine Fatimakapelle, welche bereits 1697 in einer Topografie als kleine Stickelberger Gebetsstätte eingezeichnet war.
Bevor wir zum Kirchenplatz kommen, führt uns ein Wegweiser zu einem kleinen Hofladen, wo es regionale Produkte zu erwerben gibt. Nach Besichtigung der Kapelle und einer Stärkung im Gasthaus wandern wir die Asphaltstraße rechts von der Kirche hinunter in eine kleine Siedlung. Hier teilt sich die Straße, wir wandern am Haus Nummer zehn vorbei, die mittlere Straße ziemlich steil bergauf. Danach erblicken wir links einen Weg Richtung Gatter und auch die alte Wanderroute C3. Dieser folgen wir, übersteigen das Gatter über angebrachte Leitern und durchqueren ein Wildschweingehege auf etwa 500 Metern. (Die Gehegefläche ist so riesig, dass man so gut wie nie ein Wildschwein zu Gesicht bekommt und, falls doch, ergreift es die Flucht.) Wichtig: Zuerst folgen wir dem Forstweg, nach dem Futterplatz rechter Hand halten auch wir uns rechts bergauf, weg von der Forststraße. Schon bald gelangen wir an den Waldrand, wo uns ein eiserner Überstieg wieder auf die Wiese bringt und ein Bankerl auf uns wartet. Auf einem schönen Wiesenfeldweg gelangen wir zu einer Asphaltstraße, der wir rechts bergauf bis zum Fuchsbauer folgen. Hier wandern wir durch und erreichen schließlich einen Traktorweg, der uns bergab, zuerst am Waldrand entlang führt, bis wir schließlich einen kleinen Graben überqueren. Danach teilen sich wieder einmal die Wege, wir wählen den mittleren, leicht nach rechts führenden Weg bergauf. Nun befinden wir uns schon auf der letzten Etappe unserer Wanderung. Nochmals geht es durch den Wald, dann wird es etwas feucht und verwachsen, bis wir schließlich nach einer letzten Steigung nach links abbiegen. Auch dieser Weg ist schon ziemlich angewachsen, er führt uns aber direkt zum Zehetbauer und seinen Hühnern. Das letzte Stück bewältigen wir wieder auf dem Gehsteig bis zur Gemeinde, hier können wir im Gasthaus Posch oder im „Dahoam“ einkehren (Öffnungszeiten im Internet).
Die Gemeinde hat vor, diesen ehemaligen Wanderweg wiederzubeleben und mit gelben Tafeln zu versehen. Aktuell ist es als Ortsunkundiger etwas schwierig, und eine Wander-App wäre hilfreich. Aber es lohnt sich wirklich. Man sollte für die 11,6 Kilometer und 365 Höhenmeter als etwa drei Stunden an reiner Gehzeit veranschlagen.