Peter Aigner, Bärbel Stockinger, Harald Wrede und Hans Rädler trafen sich vor der Therme Linsberg, um an den Thermalwasserfund vor 20 Jahren zu erinnern / Fotos: Schwendenwein (2), Tomsich
Hans Rädler hatte vor zwei Jahrzehnten eine Vision: Er wollte auf Wasser stoßen, warmes Wasser – und legte so den Grundstein für die Entwicklungen in den heutigen Thermengemeinden.
Es ist sonnig in Bad Erlach, als ein historisches Foto entstehen soll: Bürgermeisterin Bärbel Stockinger, Vize Harald Wrede, Bürgermeister a.D. Hans Rädler und Peter Aigner, Geschäftsführer der Therme Linsberg Erschließungs- und Entwicklungs GmbH, wollen an den Thermalwasserfund vor 20 Jahren erinnern – und daran, was durch diesen Fund in der Region entstanden ist.
Aber von Anfang an: „Wasser findet man überall, und wenn es sein muss, sogar warmes“, hat Anfang 2000 der Hydrogeologe Felix Habart vom Gebietsbauamt Wiener Neustadt zum damaligen Ortschef Hans Rädler gesagt. Eigentlich sollten Quellen zur Trinkwasserversorgung gesucht werden, doch der Satz ließ Rädler nicht mehr los. Also begann der umtriebige Bürgermeister Gespräche zu führen. Mancherorts wurde er für seine Vision einer Therme in Erlach auch als „verrückt“ abgestempelt. Hans Rädler ließ sich aber nicht beirren. In dem Krumbacher Peter Aigner fand er einen Verbündeten, der das Vorhaben von Beginn an mitmanagte. Im April 2004 war es schließlich so weit: In Erlach – wie es damals noch hieß – wurde nach Thermalwasser gebohrt. Mit Erfolg: Am 22. Juli 2004 stieß man in einer Tiefe von 865 Metern tatsächlich auf 26 Grad warmes Wasser. Bereits ein Jahr später erfolgte der Spatenstich zum Thermenbau.
Beim Fototermin vor der Therme erinnern sich Rädler und Aigner an den mutigen Schritt. „Es gab damals sogar einen Gebetskreis im Mater Salvatoris“, erzählen sie und müssen dabei auch ein wenig schmunzeln. Vor 20 Jahren hätten nur wenige Menschen an das Vorhaben geglaubt. Heute führen Rädler und Aigner die Ansiedelung vieler Leitbetriebe darauf zurück, dass sie vor zwei Jahrzehnten an der Vision festgehalten haben. „Über 1.000 Arbeitsplätze, Wohnraum für mehr als 1.200 Menschen, eine jährliche Wertschöpfung von 150 Millionen Euro“, zählt Peter Aigner die Errungenschaften auf.
Bürgermeisterin Bärbel Stockinger und ihr Vize Harald Wrede fassen es so zusammen: „Die Therme ist ein wirtschaftlicher Impuls für die gesamte Region, weshalb wir Hans Rädler und seinem Team viel verdanken.“ Das soll am 14. November gefeiert werden. Bei einer ORF-Radio-4/4-Sendung blicken die Bad Erlacher auf die Entwicklungen vor 20 Jahren zurück.
Foto links: Peter Aigner, Hans Rädler und Klaus Schneeberger freuten sich vor 20 Jahren über den Thermalwasserfund im heutigen Bad Erlach.