Bei fünf Grad Außentemperatur, Regen und Windgeschwindigkeiten von über 60 km/h war der Mäuseriegel in Wiesmath nicht unbedingt der gemütlichste Ort, um die Eröffnung des neuen Observatoriums zu feiern. Martin Wukowich ließ es sich aber nicht nehmen, gemeinsam mit Unterstützern, Freunden und Wegbegleitern zumindest das rote Band durchzuschneiden, als symbolisches Zeichen dafür, dass es geschafft war. Alle Informationen gab es für Gäste und Interessierte im Anschluss im Vereinshaus in Wiesmath. / Fotos: Rehberger (3)
Nach zwei Jahren war es Mitte September endlich so weit: Der Verein Darth Science rund um Martin Wukowich konnte einen Meilenstein feiern: Das Observatorium in Wiesmath ist fertig und einsatzbereit. Nur das Wetter spielte nicht mit, was der Begeisterung aber keinen Abbruch tat.
„Als Martin Wukowich zu mir gekommen ist und mir erzählt hat, dass er in Wiesmath gerne eine kleine Sternwarte errichten möchte, dachte ich zuerst an einen besseren Hochstand“, erinnert sich Bürgermeister Erich Rasner. Ganz so klein wurde es dann doch nicht, was der Verein Darth Science aus Wiener Neustadt am Mäuseriegel errichtet hat. Der Bürgermeister ebenso wie der Wiesmather Gemeinderat waren dennoch überzeugt von der Idee – nicht zuletzt deshalb, weil dies auch ein Ort sein soll, an dem Kinder und Jugendliche erste Erfahrungen mit dem Thema Astronomie machen können.
Offizieller Start
Nach der zwei Jahre dauernden Planungs- und Bauphase konnte nun Eröffnung gefeiert werden. Direkt vor Ort, allerdings nur in aller Kürze, denn winterliche Temperaturen und Sturm machten eine Vorführung des neuen Teleskops unmöglich. Martin Wukowich ließ es sich aber nicht nehmen, den offiziellen Banddurchschnitt vorzunehmen, und setzte damit ein sichtbares Zeichen, dass das Observatorium nun einsatzbereit ist. Die eigentlichen Feierlichkeiten fanden dann mit zahlreichen Unterstützern, Interessierten und Ehrengästen statt, darunter Abg. z. NR Petra Tanzler, LAbg. Franz Dinhobl, LAbg. Philipp Gerstenmayer und Wolfgang Kern vom Wissenschaftsministerium. Sie alle hatten lobende Worte für Wukowich und den Verein über, die mit der Sternwarte in Wiesmath einen völlig neuen Weg gehen. Schon bisher setzte man bei Darth Science auf Wissenschaftsvermittlung für Kinder und Jugendliche. Ausgehend von der HTL Wiener Neustadt hat sich diesbezüglich ein reges Interesse dank zahlreicher Vorträge und Workshops entwickelt. Mit dem Observatorium steht nun erstmals ein Ort zur Verfügung, wo man Schülern die Faszination der Sterne und des Weltraums tatsächlich näherbringen kann. „Was das Observatorium in Wiesmath wirklich einzigartig macht, ist unser Zugang zu den Schulen. Normalerweise sind Betreiber von Teleskopen sehr heikel, dass da nur ja niemand zu nahe kommt“, so Wukowich. In Wiesmath geht man einen völlig anderen Weg. Zum einen können Schulen einen digitalen Zugang zum Observatorium haben und Sternbeobachtungen in Echtzeit erleben – egal, ob diese in Bregenz, Innsbruck oder Wiener Neustadt beheimatet sind. Rund um die Kuppel ist alles so eingerichtet, dass es sich von überall auf der Welt steuern lässt. Nach einer Einführung für die Lehrer steht der schulischen Nutzung nichts im Wege. Aber auch vor Ort sollen Kinder und Jugendliche einen Einblick in die Astronomie erhalten. In weiterer Folge ist die Installation einer zweiten kleineren Kuppel geplant, die von Lehrern vor Ort selbst bedient werden kann.
„Es ist ein schönes Zeichen, dass bei dem Projekt Schulen so eingebunden werden. Damit kann man jungen Menschen die Sterne zeigen, damit sie später selbst nach den Sternen greifen können“, so LAbg. Dinhobl.