Foto: Zehetner
Unter dem Motto „Genuss beim Lesen und Essen und damit Gutes tun“ ist zum Welternährungstag im Oktober die Benefiz-Anthologie „Durch Zeiten und Töpfe“ erschienen. Unter den zwölf Autoren ist auch der Hochwolkersdorfer Historiker Stefan Zehetner.
Lebensmittelverschwendung und -knappheit sind heute Themen, die bewegen. Deshalb haben sich zwölf Autorinnen und Autoren zusammengetan, um mit einer Benefiz-Anthologie „Die Tafel“ zu unterstützen. Rechtzeitig zum Welternährungstag Mitte Oktober ist „Durch Zeiten und Töpfe“ erschienen, das den Leser auf eine Zeitreise durch 2.000 Jahre (Küchen-)Geschichte mitnimmt – inklusive Rezepte zum Nachkochen.
Herausgeberin Marion Wiesler hatte die Idee für das Gemeinschaftswerk und sprach befreundete Autoren historischer Romane oder Krimis an. Entstanden ist ein umfassendes Werk, in dem die zwölf Autoren ihr Wissen zu den Kochgewohnheiten der letzten beiden Jahrtausende preisgeben und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, etwa wie die Römer oder Kelten zu kochen.
Eintopf, Gulasch und Gebäck
Das Gemeinschaftsprojekt der Autorinnengruppe „Sisters Through Time“ (und Freunde) zeigt, wie man etwa zur Hallstattzeit (650 v. Chr.) Bohneneintopf zubereitet haben könnte oder wie man den süßen Hirsebrei aus der späten Eisenzeit am besten genießen kann. Rezepte für Gulasch, Zimtfleisch oder König Alfreds Brotfladen finden sich darin ebenso wie Schlutzkrapfen und Filet à la Wellington.
Einen historischen wie kulinarischen Beitrag gibt es in der Gruppe deutscher und österreichischer Autoren auch aus der Buckligen Welt: Der Hochwolkersdorfer Stefan Zehetner ist Experte für alte Geschichte mit dem Schwerpunkt auf römischer Militärgeschichte sowie lateinischer Epigrafik. Er ist nicht nur Kulturvermittler, sondern in der Region und darüber hinaus für seine Buchreihe „Primus inter Pares“ bekannt, die teilweise auch in der heutigen Buckligen Welt, der Region rund um Neunkirchen und dem Burgenland, spielt.
Neben seinem Anthologie-Beitrag „In Nomine Lucis“ hat er für das Gemeinschaftswerk auch das Rezept für einen Linsen-Kastanien-Eintopf aus der Römerzeit (9 n. Chr.) zur Verfügung gestellt.
Lesen und Kochen für den guten Zweck
Herausgeberin und Initiatorin Marion Wiesler erklärt die Idee hinter dem Buch: „Essen verbindet Menschen seit jeher. Es war uns ein Anliegen, die Tafel zu unterstützen und damit auch ein Zeichen gegen die immense Lebensmittelverschwendung zu setzen. Die Tafel verteilt überschüssige Lebensmittel an Menschen, die sich Essen sonst nur schwer leisten könnten. Gerade in Zeiten wie diesen ist das besonders wichtig, und wir wollen mit unserem Projekt einen Beitrag dazu leisten.“