Beim Europastaatspreis gewann Schwarz (2.v.li.)in der Kategorie Bildung / Fotos: Christoph Dunker, Club ERIC

Martina Schwarz aus Neunkirchen unterrichtet am Maria-Regina -Gymnasium in Wien. Für ihr Europa-Engagement erhielt sie im Frühjahr den Europa-Staatspreis. 

Martina Schwarz aus Neunkirchen hat ein persönliches Anliegen. Die Geografie- und Geschichtslehrerin will jungen Menschen ein Programm anbieten, das sie auch international weiterbringt. Dazu hat sie das Projekt „Maria Regina International“ initiiert, das sich zu einem fünfjährigen Schulschwerpunkt mit eigenem Curriculum entwickelt hat. Dazu gehört auch das Begabtenförderungsprogramm „Club ERIC“ (European Relationships & International Cooperation), bei dem die Schüler mehrmals im Jahr verreisen. Das Motto dabei lautet „connecting future leaders“, also die Vernetzung zukünftiger Führungskräfte. Das Programm wird mit einem gleichnamigen Absolventen-Club weitergeführt. „Es ist besonders schön, wenn sich ehemalige mit aktiven ERICs vernetzen“, meint Schwarz, die im Hintergrund die Fäden zieht und ihren Schützlingen auch ihr eigenes Netzwerk zur Verfügung stellt. 

Aus einer Lehrerfamilie

„Ich bin umtriebig, eine, die gerne plaudert, auch einmal ein Glaserl Wein trinkt und Kontakte knüpft“, erzählt sie. Obwohl ihre Tätigkeit mit vielen Reisen verbunden ist, ist sie auch gerne in der Region und natürlich in Neunkirchen, wo auch ihr Vater lebt. Hier geht sie unter anderem auch gerne laufen. „Das Panorama – Natschbach, Ramplach, Schneeberg, Rax, Hohe Wand, der Blick auf den Sonnwendstein – macht mir zu jeder Jahreszeit wahnsinnig viel Freude“, erzählt sie. Hier liegen auch die Wurzeln ihres Werdegangs. Sie stamme aus einer Familie, die über Generationen hinweg den Lehrerberuf ausgeübt habe, teilweise sogar als Hauslehrer in Adelsfamilien. Sie selbst habe nach ihrer Matura am Borg Wiener Neustadt zunächst allerdings einen anderen Weg eingeschlagen: Jus. Doch in einer „weinseligen Runde mit Freunden“ habe sie dann festgestellt: „Ich glaube, ich muss doch Lehrerin werden.“

Für ihre Schüler und Absolventen war das ein Glück. Seit Schwarz 1991 ihren Dienst antrat, ist ihr die europapolitische Bildungsarbeit wichtig. Zusätzlich hat sie in den Niederlanden auch noch ein Postgraduate-Studium für „gifted education“, also die Ausbildung von Hochbegabten, draufgesetzt. Für sie steht fest: „Die Europäische Union findet in den Regionen und den Gemeinden statt.“ Darauf müsse man immer wieder hinweisen. „Ich verstehe mich auch als Botschafterin Europas“, sagt sie über sich selbst. So viel Europa-Engagement wurde nun auch von oberster Stelle belohnt: Im Frühjahr erhielt Schwarz den Europastaatspreis in der Kategorie Bildung.

Martina Schwarz mit aktiven und ehemaligen ERICs auf einer ihrer internationalen Netzwerkreisen